Das ist der vierte und letzte Teil unserer Lehrserie zum Thema „Die Feinde, mit denen wir es zu tun haben.“ Wir – damit ist natürlich Gottes Volk, die Gemeinde Jesu Christi, gemeint. In Teil 2 und 3 befassten wir uns mit dem, was ich für die beiden größten Feinde der Gemeinde in unserer heutigen Zeit halte. Der erste ist Zauberei, der zweite ist der Geist oder die Macht des Antichristen. Zauberei definierte ich als die universelle Religion der gefallenen Menschheit; als das Mittel, mit dem Menschen in allen Epochen der Weltgeschichte versucht haben, Kontakt mit Satans rebellischem Reich der Engel in der Himmelswelt aufzunehmen und sie in irgendeiner Form als Götter anzubeten.
Der Antichrist ist eine andere geistliche Macht, die nur dort relevant ist, wo zuvor das Evangelium Jesu Christi verkündigt worden ist. Ich wies darauf hin, dass das Wort „anti“ zwei verschiedene Bedeutungen hat. Erstens: „gegen“. Zweitens: „anstelle von“. Der Druck des Geistes des Antichristen richtet sich gegen Jesus, den wahren Messias, und zielt darauf ab, ihn zu eliminieren. Doch der zweite Schritt ist der Versuch, den wahren Messias durch einen falschen Messias zu ersetzen. Ich sagte auch, dass diese geistliche Macht in unserer Zeit in der Gemeinde Jesu sehr aktiv ist.
Ich habe außerdem versucht, euch kurz die letztendliche Manifestation des Geistes des Antichristen, den Antichrist selbst, das Tier, zu skizzieren.
Gehen wir nun weiter vom Negativen zum Positiven. In dieser letzten Lehreinheit möchte ich auf den Sieg der Gemeinde zu sprechen kommen. Ich habe versucht, die Feinde, mit denen wir es zu tun haben, kurz zu definieren, um euch zu zeigen, wie wir Gott gehorchen und diese Feinde mit den Mitteln, die er uns zur Verfügung gestellt hat, überwinden können.
Ich denke, dabei müssen wir als Erstes Folgendes verstehen: Alle Verheißungen, die am Ende der Bibel stehen, alle Verheißungen im Buch der Offenbarung, die letzte Offenbarung Jesu für seine Gemeinde, alle positiven Verheißungen gelten nur denen, die überwinden. Es gibt keine Verheißungen für die, die besiegt werden. Paulus sagt: „Lasst euch nicht vom Bösen überwinden, sondern überwindet das Böse durch das Gute.“ Ich glaube, letztendlich haben wir nur zwei Möglichkeiten: Entweder überwinden wir oder wir werden überwunden. Es gibt keine dritte Alternative. Es gibt keine positiven Verheißungen Gottes für die, die sich überwinden lassen.
An die Überwinder
In Kapitel 2 und 3 der Offenbarung finden wir Worte Jesu, die er an sieben verschiedene Gemeinden sendet. Jede letzte Verheißung für jede einzelne dieser sieben Gemeinden gilt denen, die überwinden. Es gibt keine Verheißungen, die denen gelten würden, die nicht überwinden. Ich denke, dieser Tatsache müssen wir mit großem Ernst ins Auge sehen. Gott hat es für uns möglich gemacht, dass wir überwinden. Er erwartet von uns, dass wir überwinden.
Eine Zusammenfassung all dessen finden wir in einem Vers, der sich gegen Ende der Offenbarung findet – Offenbarung, Kapitel 21,7:
„Wer überwindet, wird [alles] erben, und ich werde [sein] Gott sein, und er wird [mein] Sohn sein.“
Also bekommt der Überwinder alles. Doch der, der nicht überwindet, bekommt nichts. Es ist entweder – oder, nichts anderes.
Ich denke, eine der größten Täuschungen, die der Teufel der Gemeinde Jesu untergeschoben hat, besteht darin, uns irgendwie davon zu überzeugen, dass es eine Grauzone bzw. ein Mittelding gibt: „Nun, ich bin zwar kein Überwinder, aber ich will die Tatsache, dass ich überwunden werde, nicht akzeptieren.“ Ich glaube nicht, dass es dem Neuen Testament zufolge dieses Mittelding überhaupt gibt.
Wir sprechen jetzt also von den Überwindern. In regelmäßigen Abständen taucht in der Gemeinde Jesu immer wieder mal eine Gruppe von Leuten auf, die von sich sagen, sie seien die „Überwinder“. Im Laufe meiner jetzt schon fast fünfzigjährigen Erfahrung als Christ könnte ich euch zwei oder drei solcher Gruppen namentlich nennen. Ich möchte euch eines sagen: Wenn ihr jemals einer Gruppe begegnet, die von sich sagt: „Wenn du auf dem rechten Weg gehen willst, dann musst du dich uns anschließen“, dann kannst du dir einer Sache sicher sein: Wenn du dich ihnen anschließt, schlägst du den falschen Weg ein. Niemand hat ein Monopol auf alles. Es geht nicht um ein Etikett, eine Bezeichnung oder eine Lehre; es geht um einen Lebensstil. Wir sprechen zu Überwindern, zu jenen, die durch Glauben an die Schrift und an Jesus davon überzeugt sind, dass es möglich ist zu überwinden.
Das Erste, was wir im Umgang mit diesen satanischen Mächten verstehen müssen, ist etwas sehr Wichtiges und Elementares: Wir müssen verstehen, dass Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung Satan bereits eine totale, permanente, endgültige und unumkehrbare Niederlage zugefügt hat. Versteht ihr? Wenn ihr das nicht versteht, habt ihr auch keine Grundlage für den Sieg. Ich möchte diese Worte gerne wiederholen: eine totale, permanente, endgültige und unumkehrbare Niederlage. Es gibt nichts, was Satan tun kann, um diese Tatsache jemals zu ändern. Als Jesus starb, rief er: „Es ist vollbracht!“ Und es ist vollbracht! Nichts muss dem, was er getan hat, je hinzugefügt werden und nichts kann von dem, was er getan hat, je weggenommen werden.
Das wird an einer Stelle in der Bibel klar und deutlich ausgedrückt und zwar in Kolosser 2,13-15. Diese Aussagen sind recht komplex und ich könnte den Rest der Lehreinheit damit zubringen, euch zu erklären, was sie bedeuten, doch das ist nicht meine Absicht. Ich möchte nur bestimmte Aussagen herausgreifen.
Kolosser 2, ab Vers 13:
„Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in dem Unbeschnittensein eures Fleisches, hat er [das ist Gott Vater] mit lebendig gemacht mit ihm [das ist Jesus Christus, der Sohn], indem er uns alle Vergehungen vergeben hat. Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte; er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten.“
Fangen wir mit dem letzten Vers an. Die Gewalten und Mächte, die hier erwähnt werden, sind dieselben, die wir an früherer Stelle bereits in Epheser 6,12 hatten, wo es hieß: „Unser Ringkampf ist […] gegen Mächte und Gewalten…“ Wir besprachen die verschiedenen Ebenen des Reiches Satans. Dagegen kämpfen wir. Aber wir müssen verstehen, dass Jesus ihnen bereits eine umfassende und öffentliche Niederlage zugefügt hat.
Der Triumphzug Jesu!
Hier wird es so formuliert, dass er „den Triumph über sie gehalten“ hat. Wir müssen verstehen, was ein „Triumph“ ist. Das war Teil der Kultur des römischen Reiches. Wenn ein römischer General einen Kriegszug ganz besonders erfolgreich abgeschlossen hatte und dann nach Rom zurückkehrte, gewährte ihm der römische Senat einen Triumphzug. In diesem Triumphzug saß der General auf einem Streitwagen, der von einem weißen Pferd gezogen wurde. Er wurde durch die Straßen Roms geführt und die gesamte Bevölkerung Roms stand an den Straßen und applaudierte ihm. Hinter ihm folgten alle Beweise und Belege seines Sieges. Die Herrscher und Befehlshaber, die er besiegt hatte, wurden in Ketten hinter ihm her geführt. Anschließend wurden viele Gefangene hinter ihm her geführt. Und in manchen Fällen wurden sogar wilde Tiere aus den eroberten Gebieten hinter ihm her geführt, Tiere, die die Römer vielleicht noch nie zuvor gesehen hatten. Das ist also ein Triumph, wie er hier gemeint ist. Es ist nicht das eigentliche Erringen des Sieges, sondern die Feier des Sieges, der bereits errungen wurde!
Und Paulus nutzt diese Formulierung und sagt damit, dass Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung den Wagen des Siegers bestieg und einen Triumphzug durch die unsichtbare Welt führte. Und hinter ihm wurden alle Mächte Satans in Ketten hergeführt. Das zeigt, wie umfassend und total sein Sieg ist.
Um diesen Sieg zu erringen, hat Jesus zweierlei für uns getan. Ich kann nur kurz darauf zu sprechen kommen. Das erste bezieht sich auf die Vergangenheit. Wir dürfen nicht vergessen, dass Satans stärkste Waffe, die er gegen uns einsetzt, Schuldgefühle sind. Solange er uns mit Schuldgefühlen knechten kann, können wir nichts gegen ihn ausrichten. In seinem Sieg hat Jesus allerdings etwas gegen das Problem der Schuld unternommen. Im Hinblick auf die Vergangenheit hat er es möglich gemacht, dass uns all unsere vergangenen Sünden vergeben werden. Es heißt, dass er uns all unsere Vergehungen vergeben hat. Das kleine Wort „all“ ist hier ausschlaggebend. Wir müssen glauben, dass uns jede Sünde, die wir jemals begangen haben, vergeben worden ist. Wenn wir auch nur eine Sünde in unserem Leben haben, die uns nicht vergeben worden ist, ist das etwas, wo Satan seinen Hebel ansetzen kann und das er gegen uns verwenden kann, um uns zu frustrieren oder uns ineffektiv zu machen.
Das Zweite ist etwas komplexer und ich kann hier nur kurz darauf eingehen. Jesus hat das Gesetz des Mose als Mittel, um vor Gott Gerechtigkeit zu erlangen, abgeschafft. Er hat es nicht als Teil des Wortes Gottes abgeschafft und auch nicht als Teil der Geschichte Israels. Er hat auch nicht all die Lektionen abgeschafft, die das Gesetz des Mose uns lehrt; aber er hat das Gesetz des Mose als Bedingung abgeschafft, die man erfüllen muss, um vor Gott Gerechtigkeit zu erlangen. Solange das Gesetz die Bedingung war, die erfüllt werden musste, konnte Satan jedes Mal, wenn wir für uns in Anspruch nehmen wollten, gerecht zu sein, vor uns hintreten und auf dieses oder jenes Gebot und diese oder jene Vorschrift verweisen, die wir nicht befolgt hatten, und sagen: „Da hast du es! Du hast kein Recht auf Zugang!“ Doch als Jesus am Kreuz starb, beendete er das Gesetz in dieser Hinsicht. Die Bibel sagt sehr anschaulich, er habe es „ans Kreuz genagelt“. Wenn wir also durch das Kreuz gehen, sind wir nicht unter dem Gesetz. Jetzt hängt unsere Gerechtigkeit nicht davon ab, dass wir Gebote halten, sondern vom Glauben. Wir sind gerechtfertigt, d.h. durch den Glauben gerecht gemacht.
Für mich ist dies besonders anschaulich, wenn ich an Jesus und Petrus beim letzten Abendmahl denke. Jesus sagte zu Petrus: „Noch bevor dieser Abend vorüber ist, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Natürlich verneinte Petrus dies, aber ihr wisst, dass er es tat. Dann sagte Jesus: „Aber ich habe für dich gebetet – nicht, dass du mich nicht verleugnen wirst, sondern dass dein Glaube nicht aufhört.“ Wenn du weiterhin glauben kannst, wird dein Glaube dich durchtragen. Lass dich deshalb nie von deinem Glauben abbringen. Lass dich von keinem Scheitern, keiner Niederlage, keiner Anklage – von nichts – von deinem Glauben abbringen, dass Jesus an deiner Stelle starb, deine Sünden trug, für dich zur Sünde gemacht wurde und dir das Kleid makelloser Gerechtigkeit angeboten hat.
Gerechtfertigt – ein Rechtsbegriff
Wisst ihr, was „gerechtfertigt“ bedeutet? Das gehört nicht zu dieser Botschaft, aber es ist so wichtig! „Gerechtfertigt“ ist ein Rechtsbegriff. Du stehst vor dem Gerichtshof des Himmels und das Gericht verkündet das Urteil über dir. Das Urteil lautet: „nicht schuldig“. Wunderbar! Nicht schuldig! Satan, du kannst sagen, was du willst, du kannst mir all meine Sünden vorhalten und all mein Scheitern und all meine Unzulänglichkeiten und ich pflichte dir in allen Punkten bei! Ich könnte dir sogar noch welche nennen, die du noch nicht kennst! Aber der Gerichtshof des Himmels hat gesagt: „nicht schuldig“. Ich werde für gerecht erachtet; ich bin gerecht gemacht worden; ich bin gerechtfertigt, so als hätte ich nie gesündigt! Das ist es! Und wenn du auf diesem Fundament stehst, bist du mehr als ein Überwinder Satans in dem Kampf, den Jesus bereits gewonnen hat. Wenn wir von einem anderen Ausgangspunkt ausgehen, werden wir den Sieg niemals erringen. Der einzige Ausgangspunkt ist das Kreuz.
Und nachdem Jesus Satan seiner Waffen beraubt hat – und die schlagkräftigste Waffe, die er hauptsächlich einsetzt, sind Schuldgefühle –, hat er uns mit den Waffen ausgestattet, mit denen wir Satan besiegen können. Das ist der zweite Teil. 2. Korinther 10,3-5. Ruth und ich beten dieses Bekenntnis oft gemeinsam. Wir haben eine Reihe von Schriftstellen – ich denke, es sind ungefähr fünfzig –, die wir als Teil unseres geistlichen Kampfes gemeinsam proklamieren. Und das ist eine davon!
„Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Gedankengebäude und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi.“
Was für ein Sieg das ist, nicht wahr! Wir haben Waffen, die nicht fleischlich sind. Was sind sie dann? Sie sind geistlich. Mit anderen Worten: Wir gebrauchen weder Bomben noch Panzer noch Gewehre, weil wir ja nicht gegen Personen kämpfen, die einen physischen Körper haben. Diese Waffen sind für uns nutzlos. Aber anstelle dieser physischen, materiellen Waffen haben wir geistliche Waffen bekommen, die wir gebrauchen können. Und hier wird der Zweck genannt, wofür wir sie einsetzen: um Festungen zu zerstören. Wessen Festungen? Die Festungen Satans.
Das Schlachtfeld ist in den Gedanken
Im nächsten Vers gibt es verschiedene Alternativübersetzungen für „Gedankengebäude“, wie zum Beispiel „Argumentationen“ oder „Vernünfteleien“ oder „Spekulationen“. Dann ist von den Gedanken und dem Sinn des Menschen die Rede. Das ist das Schlachtfeld. Es ist sehr wichtig zu wissen, wo das Schlachtfeld ist. Es ist in den Gedanken. Wie vielen von euch ist das bewusst? Die meisten Probleme, die du als Christ hast, sind gedankliche Probleme. Doch das soll dich nicht entmutigen. Dort findet der Kampf statt. Aber du hast Waffen bekommen, die dir den Sieg schenken. Und wir können Satans Festungen oder Straßensperren oder Bollwerke niederreißen. Satan baut Festungen in den Gedanken von Männern und Frauen, damit sie nicht mehr in der Lage sind, die Wahrheit des Evangeliums zu empfangen. Und eine unsere Funktionen besteht in der Ausübung der geistlichen Waffen, die Gott uns gegeben hat: Gebet, Predigt, Lobpreis etc., mit dem Ziel, diese Festungen niederzureißen und dem Wort Gottes den Weg zu bahnen, damit es eindringen und die Menschen erretten und verändern kann.
Wir haben uns in dieser Lehrserie unter anderem auch mit zwei antichristlichen Kräften beschäftigt, dem Judentum und dem Islam. Zu beiden gehört eine ganz konkrete Festung, die man niederreißen muss. Die Festung im jüdischen Denken besagt: „Wenn ich an Jesus glaube, werde ich kein Jude mehr sein.“ Das ist euch vielleicht nicht bewusst, aber das ist die massivste Barriere dagegen, dass Juden die Wahrheit über Jesus annehmen.
Die Gedankenfestung der Muslime besagt: „Gott braucht keinen Sohn. Es gibt keinen Sohn Gottes.“ Und wenn du die Juden oder die Muslime effektiv erreichen möchtest, dann wirst du diese geistlichen Waffen gebrauchen müssen, um diese Gedankenfestungen niederzureißen, bevor du bei ihnen wirklich etwas bewirken kannst.
Wir haben also die Waffen, die den Sieg bringen! Beachtet, dass das letztendliche Ziel darin besteht, jeden Gedanken unter den Gehorsam Christi gefangen zu nehmen. Das ist wirklich eine gewaltige Aufgabe! Zunächst einmal müssen wir das Denken der Menschen aus der falschen Gefangenschaft Satans herausreißen und dann müssen wir ihr Denken unter den Gehorsam Christi gefangen nehmen. Das ist wunderbar, nicht wahr? Und die Waffen, die dazu notwendig sind, haben wir bereits bekommen!
Sieben Erfolgsbedingungen
Aber ich möchte heute nicht über diese Waffen sprechen. Ich habe in der Vergangenheit schon häufig über dieses Thema gepredigt. Ich möchte mich vielmehr mit bestimmten allgemeinen grundlegenden Bedingungen beschäftigen, die die Gemeinde erfüllen muss, wenn sie siegreich sein will. Ich werde kurz darauf eingehen. Ich habe mir insgesamt sieben Punkte notiert, es könnten aber auch acht oder sechs sein. Doch wenn ich ein Predigtskript mache und bei der Zahl sieben angekommen bin, höre ich in aller Regel auf!
Gut. Schlagen wir nun Matthäus 12,25 auf. Hier haben wir ein Statement von Jesus, das ausgesprochen wichtig ist. Ich befürchte, die Gemeinde Jesu hat es sehr oft ignoriert. Jesus sagt in Matthäus 12,25:
„Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, die mit sich selbst entzweit sind, werden nicht bestehen.“
Wir haben über das Reich Gottes gesprochen. Doch wenn das Reich Gottes mit sich selbst entzweit ist, kann es nicht siegen. Satans Hauptangriff auf die Gemeinde Jesu besteht darin, uns zu entzweien. Gelingt ihm das? Ich muss leider sagen, dass ihm das ausgesprochen gut gelingt. Und diese Entzweiung ist etwas, dem wir auf jeden Fall widerstehen müssen.
Das heißt nicht, dass wir uns automatisch mit allem und jedem verbünden, das sich irgendwie „christlich“ nennt. Aber das heißt folgendes: Überall dort, wo es Leute gibt, die in wahrhafter Weise nach der Schrift an Jesus glauben und ihm hingegeben sind und ihn lieben und ihm dienen, müssen wir diese Leute als unsere Brüder und Schwestern anerkennen. Wir lassen es nicht zu, dass unnötige Barrieren zwischen ihnen und uns entstehen.
In unserem Dienst arbeiten Ruth und ich mit zahllosen unterschiedlichen Diensten und Personen in aller Welt zusammen. Und ich kann sagen, dass wir im Grunde keine Probleme in unserer Beziehung mit ihnen haben. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass sie und wir etwas Positivem verpflichtet sind. Wir sind Matthäus 24,14 verpflichtet, wo es heißt:
„Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“
Ich glaube, das ist unsere Verantwortung: dem Herrn den Weg bereiten, indem wir allen Nationen das Evangelium des Reiches verkündigen. Und wo auch immer wir mit Menschen zusammenkommen, die auf der Grundlage der Schrift dieses vorrangige Ziel haben, dann mag es sein, dass wir ihnen noch nie zuvor begegnet sind, doch innerhalb von zehn Minuten kommt es uns vor, als würden wir sie schon unser ganzes Leben lang kennen. Konzentrieren wir uns also nicht auf das Negative, sondern konzentrieren wir uns auf das Positive!
Ihr werdet folgende Feststellung machen: Wo Menschen wirklich von ganzem Herzen dem Gebet und der Fürbitte oder der Evangelisation verpflichtet sind, verschwinden die Barrieren. Wo sich Menschen jedoch die ganze Zeit nur um Gemeindestrukturen und Programme drehen, gibt es in aller Regel Probleme.
Als Erstes müssen wir uns also vor Spaltung und Entzweiung hüten. Das ist nicht einfach. Wir haben natürlich nicht auf alles eine Antwort, doch wenn wir diesem Thema die ihm zustehende Priorität einräumen, werden wir diesem Ziel meiner Meinung nach auch immer näher kommen.
Das Zweite, was wir tun müssen – und das ist ausgesprochen wichtig: das ganze Wort Gottes kennen und proklamieren. Ich möchte hierzu gerne 2. Timotheus 3 aufschlagen. Für mich ist das in jüngster Zeit ein ganz bedeutsames Kapitel gewesen, weil es meiner Meinung nach ein Bild der Endzeit zeichnet. Lesen wir ab Vers 1 in 2. Timotheus 3. Dort heißt es:
„Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden.“
Und das ganze dritte Kapitel dieses Briefs beschäftigt sich mit Dingen, die für die Endzeit ganz besonders relevant sind.
Als Erstes zeichnet es ein Bild der allgemeinen Degenerierung des menschlichen Charakters und Verhaltens, wie man es immer mehr erkennen kann, je näher das Ende der Zeit heranrückt. Und Paulus nennt hier 18 große moralische Defekte oder ethische Mängel, die für die Menschheit am Ende des Zeitalters charakteristisch sein werden. Und man kann sagen, dass die Wurzel von alledem die Selbstsucht ist: die Liebe zu sich selbst, die Liebe zum Geld, die Liebe zum Vergnügen. Ich kenne keine drei Worte, die unsere heutige Zivilisation besser beschreiben würden: die Liebe zu sich selbst, die Liebe zum Geld, die Liebe zum Vergnügen. Und alle anderen Defekte und Mängel lassen sich in diese Kategorien einreihen.
Der große Feind ist die Selbstsucht. Wir dürfen das nicht vergessen, denn allein die Tatsache, dass wir keine Drogen nehmen, keinen Alkohol trinken oder nicht unmoralisch sind, hebt uns nicht von der Welt ab. Das Einzige, was uns wirklich von der Welt unterscheidet, ist Selbstlosigkeit. Ich denke, dass viele moralisch hoch stehende Gemeindechristen, die ein gutes Leben führen, im Grunde extrem selbstsüchtig sind. Doch das entscheidende Charakteristikum der Gemeinde Jesu in unserer Zeit, das uns von der Welt unterscheidet, ist die Selbstlosigkeit, die Hingabe an Gott und an die anderen Menschen, um zu dienen und Diener zu sein.
Dann geht Paulus einen Schritt weiter und weist auf verschiedene andere Merkmale des Zeitenendes hin. Auf einige werden wir vielleicht später noch einmal zu sprechen kommen. Er zeigt klar und deutlich auf, dass der Okkultismus ganz gewaltig auf dem Vormarsch sein wird und das ist ja tatsächlich ein auffälliges Merkmal unserer heutigen Zeit.
Gott hat eine Antwort darauf
Dann kommt er am Ende von Kapitel 3 auf das zu sprechen, was ich für die Antwort Gottes halte. Wir lesen ab Vers 16:
„Alle Schrift ist von Gott eingegeben…“
Wie viel von der Schrift? „Alle Schrift!“ Dessen müssen wir uns sicher sein! Viele Menschen sind sich in diesem Punkt heute nicht mehr so sicher. Es gibt viele Prediger, die glauben, es sei ihre Aufgabe, Gott zu korrigieren, die Bibel nachzubessern und darauf hinzuweisen, wo sie geändert werden müsse. Diese Haltung habe ich nicht, das sage ich ganz offen. Ich glaube, dass alle Schrift durch Inspiration von Gott eingegeben ist.
„…und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.“
Wie ich diese Stelle verstehe, bedeutet sie, dass die ganze Wahrheit der Bibel – und nicht nur kleine Passagen – präsentiert werden muss, um das Volk Gottes komplett zuzurüsten. Man muss wissen, was im Buch Esra steht; man muss die Lehre aus dem Buch Amos kennen; man muss den Brief an Philemon verstehen. Begreift ihr, worauf ich hinaus will? All das ist nötig, um gründlich zugerüstet zu sein. Wahrscheinlich wirst du viel weniger Zeit vor dem Fernseher verbringen müssen, wenn du gründlich und völlig zugerüstet werden möchtest, denn für den Dienst als Christ zugerüstet zu werden ist ein Job, der deine ganze Zeit in Anspruch nimmt.
Lesen wir weiter. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass die ganzen Kapitelunterteilungen nicht von Paulus selbst stammen. Deshalb schließt sich der nächste Vers im nächsten Kapitel nahtlos an, wo es heißt.
„Ich ersuche dich deshalb eindringlich…“
Wofür steht dieses „deshalb“? Ihr kennt diesen Spruch von mir: Wenn ihr in der Bibel ein „deshalb“ findet, müsst ihr herausfinden, weshalb da deshalb steht! Und weshalb? Wegen dem, was am Ende von Kapitel 3 gesagt wurde.
Und dann kommt dieses ernste feierliche Ersuchen. Es lautet:
„Ich ersuche dich deshalb eindringlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus, der die Lebenden und die Toten richten wird bei seiner Erscheinung und seinem Reich…“
Man kann jemanden nicht feierlicher ersuchen bzw. bitten – gewissermaßen in der Gegenwart Gottes und im Lichte der Tatsache, dass wir vor Jesus, wenn er kommt, vor seinem Richterstuhl, Rechenschaft ablegen müssen. Und worum bittet er ihn inständig? Vers 2:
„Predige das Wort…“
Das ist ein Satz, den wir genauso gut auch gemeinsam sagen könnten: „Predige das Wort!“
„…stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; überführe, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre!“
Ich möchte euch ganz unverblümt eine Frage stellen, auf die ihr keine Antwort zu geben braucht. Wie viele von euch gehen am Sonntag in den Gottesdienst mit der Erwartung, dort überführt, zurechtgewiesen und ermahnt zu werden? Manche von euch würde man in einer Gemeinde nicht wieder sehen, wenn man das mit euch tun würde! Doch wenn der Prediger seinen Job tut, dann wird genau das mit dir geschehen.
Die nächste Passage trifft wirklich sehr gut auf die Zeit zu, in der wir leben:
„Denn es wird eine Zeit sein [ich glaube, diese Zeit ist bereits gekommen], da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden.“
Ich denke, das ist ein auffälliges Merkmal der Gemeinde Jesu im Westen. Es gibt viele, viele Christen, die schon einmal eine neue Lehre gehabt haben, eine neue Offenbarung, etwas, das ihnen in den Ohren kitzelt und sie begeistert. Doch das ist nicht unsere Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es, das Wort zu predigen.
Und so schließt Paulus diesen Abschnitt mit den Worten:
„Du aber [damit ist Timotheus gemeint] sei nüchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst!“
Ich glaube nicht, dass es jemals eine Zeit gegeben hat, in der es so wichtig gewesen ist wie heute, an der absoluten Wahrheit und Autorität der Schrift festzuhalten. Sie wird an vielen Ecken und Enden, wo wir es gar nicht ahnen würden, angegriffen und unterminiert. Bewegungen und Gemeinden und Gruppierungen, von denen wir meinen würden, sie wären solide und stabil im Glauben, sind in vergangenen Jahrzehnten von diesem Fundament abgewichen.
Ich möchte kurz die Worte des Paulus aus Apostelgeschichte 20,27 zitieren:
„Ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.“
Mich beeindrucken die Worte „ich habe nicht zurückgehalten“, denn sie deuten darauf hin, dass von vielen Seiten Druck kommt, der einen dazu verleiten möchte, nicht den ganzen Ratschluss Gottes zu verkünden. Stimmt das? Druck in gesellschaftlicher Hinsicht, Druck in finanzieller Hinsicht, Druck bestimmter Denominationen. Wenn du populär sein möchtest, könntest du das wahrscheinlich am schnellsten schaffen, indem du nicht den ganzen Ratschluss Gottes verkündigst. Doch denkt daran, dass wir letztendlich Gott gegenüber Rechenschaft ablegen müssen.
Paulus sagte: „Ich bin rein vom Blut aller.“ Ich denke, er dachte dabei an die Worte Gottes an Hesekiel, der sinngemäß sagte: „Ich habe dich als Wächter für dein Volk eingesetzt. Wenn Schwierigkeiten kommen und du sie warnst und sie nicht hören, werden sie umkommen. Doch du hast deine Seele gerettet. Doch wenn Schwierigkeiten kommen und du warnst sie nicht und sie umkommen, wird ihr Blut an deinen Händen sein.“ Ich denke, aus diesem Grund sagt Paulus hier: „Ich bin rein vom Blut aller. Niemandes Blut kann mir zur Last gelegt werden, denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.“
Die dritte Bedingung ist meines Erachtens ebenfalls sehr wichtig. Wir finden sie in 1. Petrus 5,5-6:
„Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter!“
Da ich über siebzig bin, kann ich aus ganzem Herzen „Amen“ dazu sagen. Doch es geht noch weiter:
„Alle aber [ihr alle über siebzig oder über fünfzig oder unter zwanzig] ordnet euch einander unter und umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander!“
In der Gemeinde wird viel über „Unterordnung“ geredet. Ich glaube, dass es eine biblische Grundlage für Unterordnung gibt. Ich sage immer, dass das Entscheidende dabei nicht die Unterordnung an sich ist, sondern die innere Haltung der Unterordnung. Man kann eine innere Haltung der Unterordnung haben, auch wenn man nach außen hin nicht nachgibt. Entscheidend ist die innerliche Haltung und nicht die äußerliche Verhaltensweise.
Petrus sagt: „Umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander!“ Dahinter steckt eine Metapher, die im Englischen und Deutschen nicht klar herauskommt. Er sagt hier wörtlich: „Zieht die Schürze der Demut an!“ Und er verwendet hier für „Schürze“ ein Wort, das jene Schürze bezeichnet, die damals nur die Sklaven trugen. Wenn man diese Schürze an hatte, wusste jedermann, dass man ein Sklave ist. Er sagt: „Zieht eine Schürze an, eine Haltung der Demut, die zeigt, dass ihr jedermanns Sklave seid.“
Sich demütigen – ein Schlüssel zur geistlichen Autorität
„Denn ‚Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.’ [Deshalb] demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit.“
Ich sage immer: Demut ist nichts, was Gott für uns tun kann. Gott sagt nie: „Ich werde dich demütig machen.“ Gott sagt immer: „Demütige dich selbst.“ Es ist eine Entscheidung. Wir müssen diese Entscheidung treffen.
Ein bemerkenswertes Beispiel hierzu finden wir in Esra 8,21-23, eine Stelle, die wir nicht aufschlagen werden. Sie zeigt eine ganz konkrete Möglichkeit, wie wir uns demütigen können. Esra und einige der Verbannten kehrten von Babylon nach Jerusalem zurück. Sie mussten dafür eine sehr gefährliche Reise antreten, die, wie ich meine, vier Monate dauerte. Sie hatten alle kostbaren Geräte des Tempels und ihre Frauen und Kinder dabei. Doch Esra weigerte sich, eine bewaffnete Eskorte des persischen Herrschers mitzunehmen und sagte: „Wir werden auf Gott vertrauen.“ Er musste das tun, weil er nämlich bezeugte, dass Gott die schützt, die ihm dienen. Das ist ein Vorzug dessen, wenn wir Zeugnis geben. Wenn du Zeugnis gibst, dann musst du auch deinem Zeugnis entsprechend leben. Also bat er nicht um eine Eskorte aus Soldaten und Reitern, aber er sagte: „Wir rufen dort am Fluss Ahab ein Fasten aus, damit wir uns vor Gott demütigen und von ihm den rechten Weg suchen.“
Das ist durch und durch biblisch. Ich kann an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, aber Fasten ist eine der biblisch festgesetzten Möglichkeiten, wie man sich selbst demütigen kann. David sagt in Psalm 35,13:
„Ich kasteite [bzw. demütigte] mit Fasten meine Seele.“
Warum muss deine Seele gedemütigt werden? Weil sie das arrogante Ego in dir ist, das nur das Seine sucht. Sie ist es, die sagt: „Ich will, ich denke, ich fühle, ich bin wichtig, schau mich an!“ Und das muss gedemütigt werden, bevor Gott wirklich in unserem Leben das tun kann, was er will.
Immer wenn ich das sage, denke ich an einen Rechtsanwalt in der amerikanischen Hauptstadt Washington. Er ist Christ und vor etlichen Jahren hörte er mich übers Fasten sprechen und beschloss, selbst zu fasten. Es ging ihm wirklich schlecht dabei. Jedes Mal, wenn er an einem Restaurant oder einem Feinkostladen vorbeiging, lief ihm das Wasser im Mund zusammen und er bekam Magenkrämpfe und wäre am liebsten gleich hineingegangen. Aber er hielt bis zum Ende des Tages durch, ohne sein Fasten zu brechen. Dann, am Abend, erteilte er seinem Magen eine Lektion und sagte zu ihm: „Magen, du hast mir heute eine Menge Scherereien gemacht. Du hast mir viele Probleme bereitet. Ich werde dich dafür bestrafen. Ich werde morgen gleich noch mal fasten!“ So muss man mit dem Teil des Ichs umgehen, der sich ständig behaupten will: Wir müssen ihn dem Willen und dem Sinn Gottes unterwerfen.
Ich glaube, dass jene Christen, die es nicht lernen, in einer biblischen Art und Weise zu fasten, auch nicht in der Lage sein werden, den umfassenden Sieg zu haben. Jesus selbst konnte das auch nicht. Er begann seinen Dienst mit einem vierzigtägigen Fasten. Glaubt ihr, wir sind weiter als Jesus? Er sagte nicht zu seinen Jüngern „falls ihr fastet…“, sondern „wenn ihr fastet…“ Er bedient sich in Matthäus, Kapitel 6, in Bezug auf das Fasten genau derselben Sprache wie in Bezug auf das Gebet. Wenn er von uns erwartet, dass wir beten, erwartet er von uns auch, dass wir fasten. Ihr müsst selbst einen Standpunkt dazu finden, aber ihr müsst auch vom Heiligen Geist her herausfinden, auf welche Weise und wie ihr es tun sollt.
Ich kann für Ruth und mich sagen, dass wir es wohl nicht wagen würden, in dem Dienst, in dem wir uns befinden, weiter zu gehen, wenn wir nicht regelmäßig fasten würden. Wir fordern im Grunde alle zentralen Mächte Satans heraus, die heute in der Welt aktiv sind. Wir fordern sie direkt heraus und brauchen jede Hilfe, die wir von Gott bekommen können. Und eine Möglichkeit ist das Fasten.
Es gibt ein Buch von mir über erfolgreiches Fasten. Ich habe auch im Radio bereits über das Fasten gelehrt. Ich möchte jetzt nicht näher darauf eingehen, aber wenn ihr daran interessiert seid, könnt ihr euch diese Materialien besorgen.
Die vierte Bedingung
Als Nächstes müssen wir die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen. Dazu müssen wir zunächst einmal Epheser 6 aufschlagen. Unmittelbar nach dem 12. Vers, wo vom Reich Satans in der Himmelswelt die Rede ist, sagt Paulus in Vers 13 (und in meiner Bibelausgabe steht hier als nächstes Wort „deshalb“):
„Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes…“
Habt ihr gehört? Ihr müsst sie ergreifen! Sie wächst nicht einfach so an dir. Gott passt sie dir nicht einfach an. Du musst sie nehmen und ergreifen und anziehen. Paulus schreibt hier an Leute, die Christen sind – sie waren genauso Christen wie du und ich. Aber er übertrug ihnen die Verantwortung, die Waffenrüstung zu ergreifen.
Die Waffenrüstung Gottes
Sehen wir uns die Waffenrüstung kurz an. Gehen wir die einzelnen Teile rasch durch.
Vers 14: der Gürtel der Wahrheit, der Brustpanzer der Gerechtigkeit
Vers 15: die Schuhe der Bereitschaft des Evangeliums
Vers 16: der Schild des Glaubens
Vers 17: der Helm des Heils, das Schwert des Geistes
Wenn man diese Rüstung genau unter die Lupe nimmt, stellt man fest, dass man damit komplett geschützt ist – vom Scheitel bis zur Sohle. Nur ein Teil des Körpers ist nicht geschützt. Welcher? Der Rücken. Wenn du deinen Rücken preisgibst, hast du keinen Schutz. Es ist wichtig, das nicht zu vergessen.
Doch die Liste ist damit noch nicht vollständig, denn es sind nur sechs Teile. Wenn es in der Bibel etwas gibt, das vollständig und gut ist, dann umfasst es meistens sieben Teile. Und deshalb ist der nächste Teil mindestens genauso wichtig wie alle anderen.
Vers 18: „Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist.“
Ich glaube, es war Charles Wesley, der von der „Waffe allen Gebets“ sprach. Und tatsächlich ist „alles Gebet“ die Waffe, mit der man in die Himmelswelt hineinreichen und das Reich Satans im Zentrum angreifen kann. Die anderen Waffen dienen vornehmlich dem Selbstschutz, doch „alles Gebet“ ist, wenn man so will, unsere „Interkontinentalwaffe“. Sie kann jedes Ziel, wo auch immer, erreichen, wenn wir sie richtig programmieren.
Natürlich übernatürlich
Als Nächstes müssen wir uns dessen bewusst werden, wie sehr wir Gottes übernatürliche Kraft brauchen. Wichtig hierbei ist der Begriff „übernatürlich“. Das Christentum ist eine Religion des Übernatürlichen. Ich las einmal die Apostelgeschichte durch und stellte mir die Frage, was wohl geschehen würde, wenn man daraus alle Bezüge und Verweise auf das offenkundig manifeste Übernatürliche streichen würde. Ich meine also nicht die innerlichen übernatürlichen Erfahrungen, sondern Dinge, die sichtbar sind, die man mit den fünf Sinnen wahrnehmen kann. Die Apostelgeschichte hat 28 Kapitel und am Ende dieses Unterfangens stellte ich fest, dass kein einziges der 28 Kapitel unangetastet bliebe, wenn man das Übernatürliche daraus tilgen bzw. herauslöschen würde. Und die Apostelgeschichte ist ja der einzige Bericht in der Bibel, der zeigt, wie die Gemeinde eigentlich agieren soll.
Einzig und allein aus unserer natürlichen Fähigkeit heraus können wir weder effektiv wirken noch den Willen Gottes verwirklichen. Wir müssen dazu die übernatürliche Befähigung des Heiligen Geistes haben. Und eine ganz zentrale Form der Befähigung sind die übernatürlichen Gaben des Heiligen Geistes, wie sie in 1. Korinther 12 aufgezählt werden. Wir werden sie uns nicht näher ansehen, sondern dafür eine andere Aussage des Paulus herausgreifen, die ich für sehr wichtig halte. Sie fasst im Grunde das zusammen, was ich hier sagen möchte. 1. Korinther 4,20:
„Denn das Reich Gottes besteht nicht im Wort, sondern in Kraft.“
Es geht nicht um Theologie, obgleich die Theologie ihren Platz hat. Es geht nicht um Argumentation. Es geht auch nicht um intellektuelle Beweise. Es geht um die Demonstration der übernatürlichen Kraft Gottes.
Gehen wir etwas weiter vor in diesem Brief und sehen wir uns die Worte des Paulus in 1. Korinther 2,1-5 an. Dort heißt es:
„Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes zu verkündigen. Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt.“
Erinnert ihr euch, was wir über Galater 3 sagten? Was wird innerhalb der Gemeinde durch Zauberei verschleiert und verdunkelt? Jesus Christus, der Gekreuzigte! Paulus sagte: „Das ist alles, wofür ich mich interessiere: Jesus Christus als gekreuzigt.“
Ich predigte vor kurzem in einer Gemeinde in Jerusalem, in der viele Juden sind. Ich wies sie darauf hin, dass es im Großen und Ganzen so ist, dass Wissen und Erkenntnis unter den Juden allerhöchste Wertschätzung genießen. Doch hier haben wir einen Juden, der sagt: „Ich nahm mir vor, nichts zu wissen…“ Das ist sehr ungewöhnlich! Er nahm sich vor, nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. Und warum? Paulus sagt:
„Und ich war bei euch in Schwachheit und mit Furcht und in vielem Zittern.“
Das heißt, dass er als Redner nicht sonderlich beeindruckend gewesen war.
„…und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des [Heiligen] Geistes und der Kraft…“
Das war das Geheimnis des Paulus. Warum legte der Heilige Geist mit Kraft Zeugnis für seinen Dienst ab? Weil er sich auf Jesus Christus, den Gekreuzigten, konzentrierte. Du kannst alle möglichen eleganten Predigten und Theorien bringen und alle möglichen Doktoren und bekannte Menschen zitieren. Das langweilt den Heiligen Geist. Doch wenn du anfängst, Jesus, den Gekreuzigten, groß zu machen und zu erhöhen, sagt er: „Dafür lege ich Zeugnis ab.“ Ich glaube, das ist eine vorrangige Notwendigkeit in der Gemeinde Jesu in unserer Zeit.
Denken wir nur an die Muslime. In vielen Ländern leben viele Muslime mitten unter uns. Ist euch das bewusst? Millionen von Muslimen! Und nichts außer der Demonstration des Übernatürlichen wird das Denken eines Muslimen erreichen. Und wenn sie unter uns wohnen, haben wir eine Gelegenheit. Anstatt dass wir zu ihnen gehen, kommen sie zu uns. Wir könnten gar nicht in ihre Nation gehen und dort das Evangelium verkündigen, weil wir dann nämlich ins Gefängnis geworfen oder hingerichtet würden. Doch Gott hat es so arrangiert, dass viele von ihnen zu uns in die westliche Welt kommen. Wie geht die Gemeinde Jesu damit um? Es ist Zeit, dass die Gemeinde aufsteht und sagt: „Wir werden ihnen demonstrieren, dass Jesus lebt!“ Ich sage manchmal: Dass kostet nichts extra. Es steht zwar nicht auf meinem Zettel, aber es ist die Wahrheit.
Gehen wir noch einmal zurück zu 2. Timotheus 3. Ich möchte euch dort gerne etwas zeigen. Denkt daran, dass es hier immer um die Endzeit geht; das ist das Leitthema dieses Kapitels. Paulus sagt in 2. Timotheus 3,8-9:
„Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres [Jannes und Jambres waren Zauberer in Ägypten]… Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt. Sie werden aber nicht weiter vorwärts kommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei [Jannes und Jambres] der Fall war.“
Paulus sagt hier Folgendes: Der Wettkampf zwischen Mose und den ägyptischen Zauberern am Hof des Pharao wird in diesen Tagen noch einmal ausgetragen werden und zwar zwischen den Dienern Jesu Christi und denen, die Okkultismus praktizieren. Und dieser Wettkampf wird nicht mit Theologie gewonnen werden. Es ist ein Wettkampf, bei dem es um Kraft und Vollmacht geht. Es geht um die Frage: Wer ist stärker? Und vergesst nicht, dass die ägyptischen Zauberer große Macht haben. Sie waren in der Lage, die ersten drei Wunder, die Mose wirkte, nachzuahmen. Auch sie konnten ihre Stäbe in Schlangen verwandeln; auch sie konnten Wasser in Blut verwandeln; auch sie konnten Frösche aus dem Fluss herbeirufen. All das war übernatürlich. Doch als Mose noch einen Schritt weiter ging, sagten sie: „Das ist der Finger Gottes. Jetzt sind wir mit unserem Latein am Ende.“
Ich weiß nicht, ob ihr euch schon einmal in Mose hineinversetzt habt. Ich mag Mose und Aaron ganz besonders gern. Sie gingen mit ihrem Stab zum Pharao und der Pharao sagte: „Also gut, Leute, zeigt mal, was ihr drauf habt.“ Ich denke, es war Aaron, der den Stab zu Boden warf, woraufhin sich dieser in eine Schlange verwandelte. Es ist schon erstaunlich, aber das hat den Pharao gar nicht beeindruckt. Er sagte zu seinen Zauberern: „Könnt ihr das auch?“ Sie sagten: „Ja!“ Sie warfen ihre Stäbe zu Boden und sie wurden zu Schlangen. Doch dann geschah noch etwas: Moses Schlange fraß die Schlangen der Ägypter auf! Ich weiß nicht, ob ihr euch die Szene, die darauf folgte, schon einmal vor Augen gemalt habt. Die Ägypter verließen den Raum ohne Stäbe und Moses Stab war viel dicker und länger als zuvor! So wird es sein! Versteht ihr? Es wird um die Frage gehen, wessen Stab gewinnt!
Wenn Menschen etwas gegen mich haben, dann sage ich manchmal: „Hört zu. Streiten und debattieren wir nicht. Werfen wir unsere Stäbe zu Boden und sehen wir, welche Schlange gewinnt!“ Genau darum geht es. Es geht nicht um Diskussionen oder Streitgespräche, sondern um die Demonstration. Genau das brauchen wir.
Und von den Gaben des Geistes brauchen wir ganz besonders die drei Offenbarungsgaben – das Wort der Weisheit, das Wort der Erkenntnis und die Unterscheidung der Geister. Das Wort der Erkenntnis zeigt uns, wo Satan am Werk ist, wie er im übernatürlichen Bereich wirkt. Das Wort der Weisheit zeigt uns, was wir gegen seine Aktionen unternehmen sollen und wie wir ihn besiegen können. Und die Unterscheidung der Geister zeigt uns, ob und wann wir es mit einer dämonischen Macht zu tun haben. Wir brauchen diese Gaben ganz ganz dringend im Leib Christi in unserer heutigen Zeit.
Lobpreis und Proklamation
Gehen wir weiter zum sechsten Punkt in meinem Skript. Wir müssen die Kraft des überschwänglichen Lobpreises und der kühnen Proklamation zum Einsatz bringen. Und da gibt es eine Schriftstelle, die ich ganz besonders lieb gewonnen habe: Jeremia 31,7. Hier geht es um die Wiederherstellung Israels in den letzten Tagen.
„Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzt über das Haupt der Nationen! Verkündet, lobsingt und sprecht: O Herr, rette dein Volk, den Rest Israels!“
Hier werden drei Waffen bzw. drei Aktivitäten beschrieben, die wir unbedingt verstehen müssen. Es sind Lobpreis, Proklamation und Gebet. Gebet ist dies: „O Herr, rette dein Volk, den Rest Israels.“ Der Herr hat erklärt, dass er den Überrest Israels retten wird. Man könnte nun sagen, er könne das auch tun, ohne dass wir beten. Doch Gott sagt an anderer Stelle: „Ich werde es nicht tun, solange ich nicht darum gebeten werde.“ Versteht ihr? Gebet ist unser Beitrag zur Verwirklichung der Absichten Gottes auf Erden. Und jemand hat einmal gesagt: Gott hat sich dazu entschieden, uns zu brauchen! Er hätte es auch ohne uns tun können, aber er wird es nicht ohne uns tun. Beten heißt nicht, dass wir uns irgendetwas ausdenken, was wir haben wollen und dann darum bitten; beten heißt, dass wir Gottes offenbarte Absichten in der Bibel entdecken und dann für die Verwirklichung dieser Absichten beten. Dies wird wirklich sehr schön in den Worten der Jungfrau Maria zusammengefasst. Als ihr der Engel die Verheißung überbrachte, sagte sie: „Mir geschehe nach deinem Wort.“ Das ist das vollmächtigste Gebet, das man überhaupt beten kann!
Paulus sagt: „Gott vermag über alles hinaus zu tun, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken.“ Wie? Indem er sein Wort erfüllt. Was Gott in seinem Wort verheißen hat, steht weit über allem, was wir in unserem natürlichen Denken erbitten oder denken können.
Wie gesagt: Beten heißt nicht, dass man Gott seine Einkaufsliste oder seinen Wunschzettel vorlegt. Beten heißt, dass man in intelligenter Art und Weise Gottes Absicht herausfindet und sich dann mit ihr in Einklang bringt. Dazu ist Beharrlichkeit vonnöten. Es gibt einige Dinge, für die Ruth und ich schon seit zehn Jahren beten. Es ist noch nicht eingetroffen. Wenn das geschieht, findest du heraus, ob du im Glauben oder im Unglauben betest, denn wenn du im Unglauben betest, sagst du: „Nun, ich bete jetzt schon seit zehn Jahren dafür und nichts geschieht.“ Doch wenn du im Glauben betest, sagst du: „Die Erhörung des Gebets ist jetzt zehn Jahre näher als damals, als ich zu beten anfing!“
Jesus sagte, dass wir „allezeit beten und nicht ermatten sollten“. Ich denke, Ruth und ich haben herausgefunden, dass Beharrlichkeit im Gebet eine der größten Prüfungen und Formungen des christlichen Charakters überhaupt ist – wenn wir den Willen Gottes herausfinden und Gott darum bitten zu tun, was er seinen eigenen Worten zufolge tun wird.
Nach Gebet kommt Lobpreis
Merkt euch Jeremia 31 ein, weil wir darauf hoffentlich noch einmal zurückkommen werden, und schlagt Psalm 102 auf. Psalm 102 ist auch eine Prophetie über die Wiederherstellung Zions am Ende dieses Zeitalters. Und wörtlich aus dem Englischen übertragen heißt es in Vers 18 von Psalm 102 (nachdem die Wiederherstellung Zions verheißen wurde):
„Dies wird aufgeschrieben für die künftige Generation, dass ein noch zu schaffendes Volk den Herrn preisen möge.“
Ich glaube, das bezieht sich auf diese Zeit der Wiederherstellung Zions. Gott schafft ein Volk, das eine vorrangige Aufgabe hat. Welche? Es soll ihn preisen! Es ist so, als ob Gott sagen würde: „Nun, mein Volk ist in all den Jahrhunderten hindurch so lau und lasch in dem gewesen, mir den Lobpreis zu bringen, den ich mir wünsche, dass ich ein Volk ganz speziell dazu schaffen werde, dass es mich preist.“ Und ich denke, die charismatische Bewegung ist der Anfang davon. Ich denke, die charismatische Bewegung hat viele Schwächen und versagt in mancherlei Hinsicht, aber in ihr ist Lobpreis auf einer ganz neuen Ebene entstanden – zumindest eine Vision dessen, was Lobpreis sein kann und wie wichtig es ist, Gott zu preisen!
In Psalm 8 sagt David: „Aus dem Munde der Kinder und Säuglinge hast du Macht gegründet wegen deiner Bedränger, um zum Schweigen zu bringen den Feind und den Rachgierigen.“ Und wenn Jesus diesen Vers in Matthäus 21,16 zitiert, ändert er den Wortlaut ein wenig. Statt „hast du Macht gegründet bzw. bestimmt“, sagt er „hast du Lob vervollkommnet“. Was ist also die gegründete und bestimmte Macht und Stärke des Volkes Gottes? Vollkommener Lobpreis. Was bewirkt er? Er bringt wen zum Schweigen? Den Feind und den Rachgierigen. Warum müssen wir Satan zum Schweigen bringen? Was tut er die ganze Zeit? Er klagt uns an. Du sagst: „Warum unternimmt Gott nicht endlich etwas dagegen, dass Satan uns anklagt?“ Weil Gott sagt: „Ich habe dir die Mittel an die Hand gegeben, um Satan Einhalt zu gebieten. Wenn du lernst, mich so zu preisen, wie ich gepriesen werden möchte, dann wird das Satan zum Schweigen bringen.“
Ich predigte einmal vor etlichen Jahren mit einem französischen Übersetzer und ich zitierte diese Stelle und sie wurde dann auf Französisch vorgelesen. Ich verstehe Französisch und mich faszinierte die dort verwendete Formulierung, die da lautet: „Lobpreis erlegt dem Feind und dem Rachgierigen Schweigen auf.“ Was für eine wunderbare Offenbarung, dass wir Satan Schweigen auferlegen können! Wir können zu ihm sagen: „Schweig!“ Ist das nicht großartig?! Wie tun wir das? Durch Lobpreis.
Wenn sich Gottes Volk die Zeit nähme und es lernen würde, ihn zu preisen und Stunden damit zubringen würde, ihn zu preisen – mit reinem, aufrichtigem Herzen –, wenn es nicht versuchen würde, Gott damit zu erpressen oder ihm etwas abzuzwingen, sondern wenn es ihn preisen würde, weil er würdig ist, Lobpreis zu nehmen, dann würde sich die ganze Atmosphäre ändern. Dann würden die Herzen der Menschen sich öffnen. Die finsteren Mächte, die Männer und Frauen gebunden haben, würden erschüttert und ausgetrieben werden. Ich sage euch eines: Wir stehen am Ufer eines riesigen Ozeans und dieser Ozean ist die Macht des Lobpreises.
Gottes Wort proklamieren
Dann gehen wir noch einmal zurück zu Jeremia 31,7 und kommen zum nächsten Punkt: Proklamation. Das ist etwas, das Gott Ruth und mir in den vergangenen Jahren ganz neu aufs Herz gelegt hat. Proklamation ist normalerweise die Aktivität eines Herolds. Im Neuen Testament wird das Wort für „Herold“ für „Prediger“ verwendet. Paulus sagte, Gott habe ihn zum Lehrer gemacht, zum Apostel und zum Herold, zum Proklamierer und Verkündiger. Und seit Beginn meines Radioprogramms wächst meine Vision mehr als je zuvor, was erreicht werden kann, indem wir einfach nur die Wahrheiten des Wortes Gottes proklamieren.
Das ist eine der großen Stärken des Islam und wir haben ja bereits darüber gesprochen: Seit mehr als dreizehnhundert Jahren werden fünfmal am Tag von den Moscheen Proklamationen über Allah und Mohammed ausgerufen. Und dadurch ist eine Finsternis über diesen Nationen entstanden, von deren Intensität man sich keine Vorstellung macht, wenn man sie noch nie persönlich erlebt hat. Was ist das? Die Macht falscher Proklamation! Wir müssen sie mit der Macht richtiger Proklamation überwinden. Wir müssen die Wahrheit proklamieren.
Ruth und ich haben ein wahres Arsenal an Schriftstellen, die wir für Proklamationen verwenden. Wir proklamieren viele von ihnen mehrmals die Woche. Nehmen wir zum Beispiel 5. Mose 33,25, nur um euch eine kleine Demonstration zu geben. Wenn wir die Bibelstellen proklamieren, dann sagen wir statt „du“ und „ihr“ „ich“ „und „wir“. Nun also 5. Mose 33,25 folgende:
„Eisen und Erz seien unsere Riegel, und wie unsere Tage so unsere Kraft! Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf dem Himmel einherfährt zu unserer Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken. Unsere Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter ihm sind ewige Arme. Und er vertreibt vor uns den Feind und spricht: Vernichte!“
Noch eine! Wir nehmen nur einen kleinen Vers und zwar 2. Korinther 9,8. Das ist die Grundlage unseres Glaubens für die finanzielle Versorgung unseres Dienstes. Wieder sagen wir „wir“ und „uns“, statt „ihr“ und „euch“.
„Gott aber vermag uns jede Gnade überreichlich zu geben, damit wir in allem allezeit alle Genüge haben und überreich sind zu jedem guten Werk.“
Wenn du das jeden Tag proklamierst, wie kannst du dann jemals Angst davor haben, Mangel leiden zu müssen? Und beachtet, dass es Gnade ist. Ich möchte das betonen. Ihr müsst es euch nicht verdienen; ihr müsst es glauben.
Sie haben ihn Überwunden
Wir kommen nun zur letzten Bedingung, die die Gemeinde erfüllen muss, um siegreich zu sein. Offenbarung 12,11. Viele von euch kennen diese Schriftstelle. Sie lautet:
„Und sie [d.h. die Gläubigen auf Erden] haben ihn [Satan] überwunden…“
Ist euch bewusst, dass wir in einem direkten Konflikt mit Satan stehen? Das kommt hier sehr klar heraus. Sie haben ihn überwunden, heißt es hier. Da ist niemand anderer dazwischen. Es ist ein Konflikt von Person zu Person.
„Und sie haben ihn überwunden durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!“
Das ist wirklich ein weiteres Beispiel für eine Proklamation. Meine Lehre zu diesem Vers besagt, dass wir Satan überwinden, wenn wir persönlich darüber Zeugnis ablegen, was das Blut Jesu dem Wort Gottes zufolge für uns tut. Wir proklamieren es. Ich habe eine siebenfache Proklamation hierzu, doch wir können jetzt nicht näher darauf eingehen. Wenn du das tust, überwindest du Satan.
Aber du musst eine ganz bestimmte Person sein. Es heißt, diese Leute hätten ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass es ihnen wichtiger war, den Willen Gottes zu tun, als am Leben zu bleiben. Was ist das? Hingabe!
Satan hat keine Angst vor Christen, die nicht in Hingabe leben. Letztendlich kann er sie aufreiben. Doch die, die bereit sind, lieber ihr Leben hinzugeben als den Herrn zu verleugnen oder ihr Zeugnis zu widerrufen – das sind die Überwinder. Amen!
Wollen wir abschließend noch beten? Beten wir für die Gemeinde – uns selbst eingeschlossen:
„O Gott, wir danken dir, dass uns dein Wort so klar gemacht hat, welche Bedingungen es dafür gibt, siegreich zu sein und dass es uns über die herrliche Möglichkeit des Sieges unterrichtet. Wir möchten unsere Sünden bekennen, Herr, und unsere Unzulänglichkeiten, dass wir dir so oft nicht glauben und nicht gehorchen, Herr. Es tut uns Leid, Herr. Wir bitten dich für uns selbst um Vergebung und für die ganze Gemeinde Jesu Christi. Und wir beten dafür, dass du uns durch die Kraft deines Heiligen Geistes in die Lage versetzen mögest, die Bedingungen zu erfüllen, die erfüllt werden müssen, um Überwinder zu deiner Ehre zu sein. Im Namen Jesu. Amen.“