IBL-Android-App

IBL-iOS-App

Geistlich fit

Täglicher E-Mail-Newsletter mit Andachten, kurzen Audio- oder Video-Botschaften, Gebetsaufrufen, weiterführendem Material und Gebetsanliegen.

Anmelden

E-Mail-Newsletter

Neue Aktionen, Angebote und Veröffentlichungen. Der Newsletter wird in unregelmäßigen Abständen versandt. Sie können ihn jederzeit wieder abbestellen.

Anmelden

Kommt der Mensch erst in den Genuss Gottes Liebe, wenn er Gottes Angebot zu Versöhnung angenommen hat und die Liebe Gottes in sein Herz durch den Heiligen Geist ausgegossen ist?

Wir lesen in der Bibel, dass Gott Liebe ist (vgl. 1Joh 4,8). Ebenso erfahren wir durch die Bibel, wie die Liebe Gottes sich offenbart:

1. Die Liebe Gottes zwischen dem Vater und dem Sohn

Diese Liebe drückt sich in einer Beziehung der Vollkommenheit zwischen dem Vater und dem Sohn aus, die von Sünde auf beiden Seiten vollkommen unbefleckt und rein ist.

So kostbar dieser Ausdruck der Liebe Gottes auch ist, ist eine ausschließliche Fokussierung auf diesen Aspekt zu wenig, wie Gott sich gegenüber den sündhaften Menschen in seinem Zorn, in der Liebe und am Kreuz offenbart.

2. Gottes Liebe zu seiner Schöpfung

Auch wenn die Bibel das Wort „Liebe“ in diesem Zusammenhang nicht so sehr nennt, ist folgendes unschwer zu erkennen: Gott hat alles erschaffen, und bevor es auch nur den Hauch einer Sünde gibt, erklärt Gott alles, was er geschaffen hat, für gut (vgl. 1 Mo 1). Dies ist das Produkt und das Ergebnis eines liebenden Schöpfers.

3. Die erlösende Haltung Gottes gegenüber seiner gefallenen Welt

Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen Sohn gab (vgl. Joh 3,16). Das Wort „Welt“ bezieht sich bei Johannes eher auf „Boshaftigkeit“ als auf „Größe“. Es geht in erster Linie um die moralische Ordnung, die sich in willentlicher und schuldhafter Rebellion gegen Gott befindet. In Johannes 3,16 ist die sendende Liebe Gottes nicht deshalb zu bewundern, weil sie sich auf so große Dinge wie die Welt erstreckt, sondern auf so schlechte Dinge; nicht auf so viele Menschen, sondern auf so böse Menschen, die sich von Gott abgewandt haben.

Noch wichtiger ist, dass die Jünger selbst einst zur „Welt“ gehörten, aber aus ihr herausgezogen wurden (vgl. Joh 15,19). Gottes Liebe zur Welt kann und darf nicht mit seiner Liebe zu seinem Volk verwechselt werden.

4. Gottes besondere Liebe zu seinem auserwählten Volk

Bei dem auserwählten Volk handelt es sich um das gesamte Volk Israel und um die Gemeinde als Leib Christi. In jedem Fall richtet Gott seine Zuneigung und Liebe auf sein auserwähltes Volk in einer Weise, wie er sie nicht auf andere richtet.

Das Bemerkenswerte an Passagen wie 5. Mose 7,7-8 ist, dass das Unterscheidungsmerkmal, wenn Israel mit anderen Nationen verglichen wird, nichts mit persönlichen oder nationalen Verdiensten zu tun hat; der Grund ist nichts anderes als die Liebe Gottes. In ähnlicher Weise lesen wir im Neuen Testament, dass Christus „die Gemeinde liebt“ (vgl. Eph 5,25). Wiederholt sagt uns das Neue Testament, dass Gottes Liebe denen gilt, die den Leib Christi bilden.

5. Gottes Liebe zu seinem Volk ist an den Gehorsam gebunden

Gehorsam ist Teil der Beziehungsstruktur. Hierbei geht es um unsere Beziehung zu Gott.

Jesus befahl seinen Jüngern, in seiner Liebe zu bleiben (vgl. Joh 15,9) und fügt hinzu: „Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe.“

Wir dürfen den biblischen Ausdruck der Liebe Gottes nicht verallgemeinern und dürfen die Arten, wie sich Gottes Liebe offenbart und ausdrückt, nicht ungeachtet voneinander betrachten. Wir müssen verallgemeinernde Klischees wie „Gott liebt alle Menschen auf die gleiche Weise“ oder „Gott liebt uns bedingungslos“ anhand der Bibel prüfen. An vielen Stellen zeigt die Bibel, dass Gottes Liebe vom Gehorsam abhängt. Andererseits ist Gottes Liebe zu seinem Volk bedingungslos – dank des Werkes von Christus am Kreuz.

Die Liebe Gottes zu Sündern sollte uns immer wieder in Erstaunen und Demut versetzen. Der Psalmist fragte sich zu Recht: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (vgl. Ps 8,5).

Gott liebt sein Volk, seine Schöpfung und diese gefallene Welt, und diese unergründliche Wahrheit sollte uns dazu bringen, ihn von ganzen Herzen anzubeten.

Wir lesen in Johannes 3,16:

„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat“

Der Begriff „Welt“ beinhaltet hier die gesamte Menschheit. Gott liebt nicht die Sünden der Menschen oder die böse Weltordnung, sondern die Menschen. Er möchte nicht, dass auch nur ein Einziger verlorengeht.

Das Ausmaß der Liebe Gottes zeigt sich darin, „dass er seinen eingeborenen Sohn gab“. Es war Ausdruck seiner unendlichen Liebe, dass er willig war, seinen einzigen Sohn für ein rebellisches Geschlecht von Sündern zu opfern. Das heißt jedoch nicht, dass jeder Mensch automatisch gerettet ist, weil Gott ihn liebt. Ein Mensch muss annehmen, was Gott für ihn getan hat, ehe Gott ihm das ewige Leben gibt. Deshalb sind hier die Worte angefügt: „… damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe.“ Niemand muss verlorengehen.

Die Liebe Gottes hindert Gott nicht daran, auch in gerechtem Zorn zu hassen. Gott hasst Sünde. Dies ist der Zorn eines heiligen und gerechten Gottes gegenüber Sünder. Gott ist zwar liebevoll und voller Gnade und Barmherzigkeit, aber er ist auch ein Gott der Gerechtigkeit und der Rechtschaffenheit.

Gott ist kein harter, grausamer Herrscher, der nur darauf wartet, seinen Zorn über die Menschheit auszugießen. Sein Herz ist von liebevoller Zuneigung zur Menschheit erfüllt, und er hat das Äußerste gegeben, um die Menschheit zu erretten.

1. Johannes 4,10: „Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.“

Einige trennen Gottes Liebe von der Erlösungstat Christi, aber das ist nicht möglich. Es ist ein scheinbares Paradoxon, dass Gott einerseits liebt und andererseits zornig ist, aber seine Liebe vollbringt die Sühnung, die seinen Zorn von uns abwendet.

Die Liebe Gottes ist nicht davon abhängig, etwas Liebenswertes in denen zu entdecken, an die sie sich richtet. Sie wartet auch nicht darauf, erwidert zu werden, bevor sie sich ganz gibt. lm Gegenteil: Sie schenkt sich vorbehaltlos gerade solchen die unliebenswert und unwürdig sind und sich sogar in offener Feindschaft und Rebellion befinden. Diese göttliche Liebe ist es, die sich in dem Gebet Jesu am Kreuz in Lukas 23,34 ausdrückt: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“

Quellen und weiterführende Lehren:

9122GE & 9123GE - Liebe ist das erste Gebot - Teil 1 & Teil 2
9124GE & 9125GE - Der Weg nach oben führt nach unten - Teil 1 & Teil 2
B36GE - Fundamente des christlichen Glaubens