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Derek Prince wurde 1915 in Bangalore, Indien geboren - in eine Welt und einen Lebensstil hinein, die es heute nicht mehr gibt. Eine Zeit, in der Kaiser, Könige und Königinnen die Herrschaft über riesige Gebiete ausübten - allen voran das Britische Weltreich. Die Kolonien wurden von der britischen Armee und von britischen Beamten verwaltet, wobei Indien als kostbarstes Juwel der königlichen Krone angesehen wurde. Wie Derek mit seinen eigenen Worten sagt: "Ich wurde in eine Familie von Menschen hineingeboren, die "am Aufbau eines Weltreichs" beteiligt waren. Mein Vater, Paul Ernest Prince, war Offizier der 'Madras Sappers and Miners' - der Leibgarde der Königin - und sein Offizierspatent war von Königin Victoria persönlich unterzeichnet worden. Meine Mutter, Gwendolyn - ebenfalls in Indien geboren - war die Tochter des Generalmajors Robert Edward Vaughan. Ihr Bruder, ein Pandschab Ulan, wurde später zum Brigadegeneral befördert."

Derek Prince im Alter von 2 Jahren, Indien 1917
Derek Prince im Alter von 2 Jahren, Indien 1917

Wie es damals in der britischen Gesellschaft so üblich war, wurde Derek der Obhut einer indischen "ayah" (Kindermädchen) anvertraut. Derek und seine "ayah" begleiteten seine Eltern auf ihren Reisen quer durch Indien, als er noch klein genug war, daß man ihn in einem Picknickkorb herumtragen konnte. Sie reisten per Bahn, per Kutsche oder manchmal auch per Rickschah. Obwohl Automobile und Flugzeuge in westlichen Ländern bereits häufiger benutzt wurden, war dies die für Indien übliche Reisemethode: Während die Soldaten auf Pferden ritten, waren dort die meisten Menschen zu Fuß unterwegs. Das Leben verlief gemächlich. Man schrieb Briefe und schickte sie nach England; oft mußte man dann wochenlang auf Antwort warten. Im Notfall konnte man auch telegrafieren; für Derek's Verständnis war seine englische Heimat jedoch sehr weit entfernt.

Dennoch nahm er im Alter von fünf Jahren Abschied von seinem Vater, seiner "ayah" sowie seinen indischen Spielgefährten und begab sich auf die Schiffsreise nach "Hause". Wie die übrigen Passagiere an Bord, hielt er seinen Tropenhelm über die Reeling bis er versank - ein Symbol seines Abschieds von Indien. Seine Mutter brachte ihn zu ihrem Elternhaus in Sussex - wo sie ihn zurückließ bis zu ihrem nächsten Heimaturlaub - und reiste dann ebenfalls ab. Diese ersten Jahre seiner Kindheit prägten Dereks Charakter und bestimmten den weiteren Verlauf seines Lebens. Obwohl er ein Einzelkind war und der einzige Enkel seiner Großeltern, erwartete man von ihm, daß er sich wie ein braver Soldat aufführte. Seine Großeltern waren freundlich zu ihm, lehrten ihn aber auch konsequent, sich hervorzutun in allem, was er tat und sich darauf vorzubereiten, die militärische Familientradition weiterzuführen.

Schon als kleines Kind konnte er sich selbst beschäftigen. Er sagt von sich selbst: "Ich hatte zwar immer Freunde, aber am liebsten war ich allein". Als er die Welt der Bücher entdeckte, begann er seine Suche nach dem Sinn des Lebens.

Derek Prince beim Eintritt in die Boarding School, 1924
Derek Prince beim Eintritt in die Boarding School, 1924

Im Alter von neun Jahren schickte man ihn auf die Boarding School, was bedeutete, daß er sich von seinen geliebten Großeltern trennen mußte. Von diesem Zeitpunkt an waren all seine Lehrer und die Menschen um ihn herum ausschließlich männlich. Zu dieser Zeit waren sowohl das Studium wie auch der Sport von einem starken Wettbewerbsgeist geprägt. Derek nahm mit viel Freude und Erfolg am Sport teil und war gewöhnlich Klassenbester im akademischen Bereich. Da er sich von klein auf in Fleiß und Sorgfalt geübt hatte, fiel es ihm nicht schwer, sich in dieser Führungsposition zu behaupten.

Als er dreizehn Jahre alt war, meldete ihn sein Schulleiter zur Aufnahmeprüfung für das Eton College an. So ergab es sich, daß er 1929 als einer von vierzehn Jungen seiner Altersklasse ein Stipendium erhielt und als "King's Scholar" aufgenommen wurde. Wie andere Jungen seines Alters, hatte er als Neunjähriger mit dem Latein- und als Zehnjähriger mit dem Griechischunterricht begonnen und konnte bereits als Zwölfjähriger Poesie in beiden Sprachen sowohl übersetzen als auch selbst verfassen. Durch das Studium der Klassiker wuchs seine Begeisterung für den Ideenbereich immer mehr und gravitierte schließlich zur Philosophie. In seinem Hinterkopf machte sich jedoch ständig eine quälende Frage bemerkbar: Was ist eigentlich der wahre Sinn und Zweck des Lebens?

Sein Vater, der als Oberst aus der Armee ausgeschieden war und sich in Somerset niedergelassen hatte, ermutigte ihn in seiner Suche. Im Jahre 1934 stellte er ihm ein monatliches "Taschengeld" von zwanzig Pfund zur Verfügung, worauf Derek mit einem Freund auf Reisen ging, um "den Kontinent kennenzulernen". Dank seiner sprachlichen Begabung konnte er jeweils die billigsten Unterkünfte und Verköstigungsmöglichkeiten ausfindig machen - zu einer Zeit, wo nur wenige Menschen seiner Altersgruppe ans Reisen denken konnten. Meistens fand er die einheimischen Menschen und Brauchtümer wesentlich interessanter als Museen und Ruinen, selbst in Rom und Athen, wo die klassische Literatur ihren Ursprung hatte.

Derek Prince als Soldat in Nordafrika, 2. Weltkrieg
Derek Prince als Soldat in Nordafrika, 2. Weltkrieg

Nach seiner Rückkehr nach England trat Derek dann als führender Stipendiat seines Jahrgangs ins King's College, Cambridge - einem Partnercollege von Eton - ein. Dort zeichnete er sich wie zuvor im akademischen Bereich aus und fungierte von 1938 bis 1940 als führender wissenschaftlicher Assistent der Universität Cambridge. Sein Spezialgebiet war die Lehre Platos und der Titel seiner Doktorarbeit war "Die Entstehung von Platos Methodik der Definition". Im Jahr 1940 wurde er zum Professor am King's College, Cambridge ernannt.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurde Dereks akademische Laufbahn jedoch abrupt unterbrochen. Aufgrund seiner Lebensphilosophie entschied er sich, dem Militär als Nichtkämpfer beizutreten und begann seine militärische Laufbahn als Gefreiter des "Royal Army Medical Corps". An diesem Punkt faßte er den Entschluß, eine ihm bis jetzt wenig vertraute Art der Philosophie näher zu untersuchen und kaufte sich eine neue, in schwarzes Leder gebundene Bibel, die ihm als Lektüre für seine Militärzeit dienen sollte. Als Anglikaner war er getauft und konfirmiert worden und hatte während seiner fünf Jahre in Eton auch immer pflichtgemäß am Gottesdienst teilgenommen. Mit achtzehn war er jedoch zu dem Schluß gekommen, daß ihm Religion "nichts brachte" und hatte danach am Gottesdienst des King's College nur noch dann teilgenommen, wenn er an der Reihe war, den Bibeltext vorzulesen. Innerhalb der ersten neun Monate beim Militär kämpfte er sich durch die Bibel hindurch und fand sie rätselhaft und verwirrend - völlig anders als jedes Buch, das er bis dahin gelesen hatte. Er sagt dazu: "Ich konnte die Bibel nirgendwo einreihen. War sie nun ein Werk der Geschichte, Philosophie, Literatur, Theologie oder Poesie - war sie vielleicht sogar von Gott inspiriert?"

Im Juli 1941 begegnete er dann dem "Autor" der Bibel in seiner Militärbarracke in Yorkshire. Dieses übernatürliche Ereignis beschreibt er so:

Auf Grund dieser Begegnung bin ich zu zwei Schlußfolgerungen gekommen, die ich niemals ändern mußte: Erstens, daß Jesus Christus lebt; zweitens, daß die Bibel ein wahres, relevantes und aktuelles Buch ist. Diese beiden Schlußfolgerungen haben meinen Lebensweg radikal und permanent verändert. Plötzlich erschien mir die Bibel klar und verständlich; Gebet und Gemeinschaft mit Gott wurden so natürlich wie das Atmen; die grundlegenden Wünsche, Motive und Absichten meines Lebens hatten sich über Nacht verändert. Endlich hatte ich das gefunden, wonach ich so lange gesucht hatte! Der Sinn und Zweck des Lebens ist eine Person!

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