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Die Frage zu den Worten Jesu am Kreuz an den Schächer („Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein“) führt oft zu der Überlegung, warum Paulus in 1. Thessalonicher 4,13-18 sagt, dass die Toten in Christus bei der Ankunft des Herrn auferstehen und entrückt werden müssen, obwohl sie seit der Himmelfahrt Christi nach ihrem Tod direkt beim Herrn im Himmel sind.

Beide Fragen scheinen auf den ersten Blick widersprüchlich, doch sie beleuchten unterschiedliche Aspekte des menschlichen Schicksals nach dem Tod und bei der Wiederkunft Christi.

Kurz vorweg: Der Mensch ist ein dreieiniges Wesen, bestehend aus Geist, Seele und Leib (vgl. 1Thes 5,23; Hebr 4,12). Während der Leib aus materiellem Ursprung, also von der Erde, besteht, stammen Geist und Seele von Gott selbst und bilden den immateriellen Teil der menschlichen Natur. Bei der Auferstehung aus den Toten, so wie sie die Bibel lehrt, handelt es sich um die Auferstehung toter Körper. Wir müssen uns darüber klar werden, dass der Teil des Menschen, der nach dem Tod aufersteht, sein Leib ist – nicht sein Geist oder seine Seele. Die Auferstehung, von der die Bibel spricht, ist eine Auferstehung des Leibes.

Wenn ein Gläubiger stirbt, geht sein Geist/seine Seele nach der Auferstehung Jesu direkt in die Gegenwart Gottes, wie Stephanus es bei seiner Steinigung in Apostelgeschichte 7,55-60 erlebt und Paulus in 2. Korinther 5,6-8 sowie Philipper 1,21-24 beschreibt. Paulus betont, dass der Tod für den Gläubigen bedeutet, „aus dem Leib zu scheiden und bei Christus zu sein“, was eine unmittelbare Verbindung zur himmlischen Gegenwart Gottes bedeutet. Diese Tatsache ist das Ergebnis des vollbrachten Erlösungswerks Jesu, das den Weg frei gemacht hat, damit die Gläubigen direkt zum Herrn gelangen können.

Jedoch beschreibt Paulus in 1. Thessalonicher 4,13-18 die Auferstehung der „Toten in Christus“ bei der Ankunft des Herrn. Diese Passage bezieht sich nicht auf den Geist/Seele, die bereits in der Gegenwart Gottes ist, sondern auf den Leib/Körper. Die biblische Auferstehungslehre betont, dass bei der Auferstehung der ganze Mensch – Leib, Seele und Geist – in einer neuen, verherrlichten Form wieder vereint wird. Der Geist/Seele, die bereits im Himmel ist, wird bei der Wiederkunft Christi mit einem auferstandenen, verherrlichten Leib zusammengeführt. Dies ist die Vollendung der Erlösung, in der der Gläubige in seiner Ganzheit – mit einem unvergänglichen Leib – für die Ewigkeit bei Christus ist.

Die Aussage Jesu am Kreuz, dass der Schächer noch am selben Tag im Paradies sein würde, bestätigt, dass die Seele eines Gläubigen nach dem Tod direkt in einen Zustand des Trostes und der Gemeinschaft mit Gott gelangt.

Vor der Auferstehung Christi war das Paradies, auch „Abrahams Schoß“ genannt, im Scheol/Hades, einem Bereich der Unterwelt. Wenn ein Gläubiger des Alten Testaments starb, wurde sein Leib in die Erde bestattet, und sein Geist/Seele stieg hinab in diesen Bereich. Von 1. Mose 1 bis zur Himmelfahrt Christi befand sich das Paradies dort. Doch nach der Himmelfahrt Jesu wurde das Paradies in die unmittelbare Gegenwart Gottes verlegt. Dies erklärt, warum Paulus und Stephanus die Gewissheit hatten, dass der Geist nach dem Tod bei Christus ist.

Die Auferstehung, von der Paulus spricht, ist also die Wiederherstellung des ganzen Menschen. Während der Geist/Seele des Gläubigen bereits in der himmlischen Gegenwart des Herrn ist, wird der Leib bei der Wiederkunft Christi in einer erneuerten Form auferweckt. Die Lebenden, die zu diesem Zeitpunkt noch auf der Erde sind, werden gemeinsam mit den auferstandenen Gläubigen in den Wolken dem Herrn entgegengerückt, um „allezeit beim Herrn zu sein“.

Zusammengefasst ist also folgendes zu sagen: Der Geist/Seele eines Gläubigen geht nach dem Tod sofort zum Herrn, doch die Auferstehung, die Paulus beschreibt, betrifft die körperliche Auferweckung, in der Leib, Seele und Geist zu einer unvergänglichen, verherrlichten Einheit zusammengeführt werden. Beide Aspekte – der direkte Zugang der Geist/Seele zu Gott nach dem Tod und die spätere Auferstehung des Leibes – gehören zusammen und stehen nicht im Widerspruch, sondern vervollständigen das Verständnis der Erlösung und der zukünftigen Hoffnung der Gläubigen.

Quellen und weiterführende Lehren:

B36GE - Fundamente des christlichen Glaubens
4167GE - Am Ende der Zeit
4168GE - Die Auferstehung der Toten
4169GE - Ewiges Gericht
Lehrartikel - Was ist der Mensch Teil 1
Lehrartikel - Was ist der Mensch Teil 2

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