Liebe Geschwister im Herrn,
vor wenigen Wochen nahm der IBL kritische Stellung zur Aussage „Gott ist queer“, die im Rahmen des Evangelischen Kirchentages 2023 gemacht wurde.
Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um mal genauer zu recherchieren, was Derek Prince eigentlich zum Thema Homosexualität geschrieben hat und sind dabei auf einen spannenden Ausschnitt aus seinem Buch „Die Verführung des Humanismus“ gestoßen.
Für kurze Zeit verschenken wir dieses Büchlein (1 Exemplar pro Kunde).
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Im ersten Moment ist die Verbindung zwischen Homosexualität und Humanismus nicht all zu offensichtlich.
Doch erstaunlicher Weise schlägt sich hier eine einleuchtende Brücke, die uns ein ganz neues Verständnis zum Thema „LGBTQ & Gemeinde“ gegeben hat.
Wir wollen euch diese neuen Erkenntnisse nicht vorenthalten.
Die unmissverständlichen Aussagen der Heiligen Schrift, gekoppelt mit der ungefilterten Art wie Derek Prince solche Fragen ausarbeitet und erklärt sorgen für ein einschlägiges Resultat.
Lest selbst …
Dieser Beitrag basiert auf der Botschaft „Die Verführung des Humanismus“ von Derek Prince
Lange Zeit habe ich gedacht, dass Humanismus etwas relativ Unwichtiges sei und keine Kraft habe. Ich meinte, es sei etwas, worüber Intellektuelle an Universitäten sprechen, was aber für Christen nicht von Bedeutung sei. Aber ich habe feststellen müssen, dass dies ein Fehler war. Einen ersten Hinweis bekommen wir im 1. Brief des Johannes. In Kapitel 5.19 heißt es: „Wir wissen, dass wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen.“ Das ist eine erstaunliche Feststellung, dass die ganze Welt in dem Bösen liegt. Und wer ist dieser Böse? Es ist Satan.
Aus der Sicht Gottes gibt es also nur zwei Arten von Menschen: diejenigen, die unter der Gerechtigkeit Gottes sind, die sich unter Seine rechtmäßige Herrschaft gestellt haben, und diejenigen, die nicht unter seiner Herrschaft stehen, die in Rebellion sind; und das ist die ganze Welt mit Ausnahme der Gläubigen. Satan hat die ganze Welt unter seiner Kontrolle. Wir wollen uns damit beschäftigen, wie er diese Kontrolle ausübt und welche Mittel er einsetzt.
Eine erste Warnung vor Verführung
In Offenbarung 12,9 finden wir eine Beschreibung des Bösen; dort wird er Drache, Schlange, Teufel und Satan genannt. Es wird über ihn folgendes ausgesagt: „Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, ...“
Wir sehen also, wie Satan die ganze Welt unter Kontrolle hält, nämlich indem er sie verführt. Seine stärkste Waffe ist Verführung. Er hat die Macht, diejenigen, die Opfer seiner Verführung werden, zu kontrollieren. Jeder gehört entweder zur einen oder zur anderen Gruppe. Diejenigen, die unter der Herrschaft des gerechten Regenten Jesus Christus stehen, gehören zum Königreich Gottes. Alle anderen Menschen (die Welt) stehen unter der Herrschaft Satans. Er übt Kontrolle über sie aus, indem er sie verführt, so dass sie nicht wirklich wissen, was er mit ihnen tut. Verführung ist also Satans stärkste Einzelwaffe. Jeder von uns muss acht darauf haben, nicht Opfer dieser Verführung zu werden.
Jesus sagt in Matthäus 24 prophetisch voraus, wie die Welt am Ende des Zeitalters aussehen wird. Ihm wurde die Frage gestellt, was das Zeichen der Wiederkunft und der Endzeit sein werde. Viermal innerhalb von 21 Versen warnt Jesus seine Jünger davor, nicht verführt zu werden. Dieser ganze Text bezieht sich auf die Endzeit, und wir glauben, dass wir in dieser Zeit leben.
Wenn selbst die Apostel gewarnt werden mussten, so dürfen wir nicht meinen, dass wir keine Warnung nötig hätten. Die größte einzelne Gefahr, der wir alle ausgesetzt sind, ist diese Verführung. Jesus warnt seine Jünger mit den folgenden Worten:
„Seht zu, dass euch niemand verführe! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen ...“ (Mt 24,4-5)
„... und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen...“ (Mt 24,11)
„Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen ...“ (Mt 24,24)
Ich habe schon mehrfach in Vorträgen erwähnt, dass der Antichrist möglicherweise mitten aus der charismatischen Bewegung hervortreten wird, denn viele charismatische Christen sind der Meinung, dass alles, was übernatürlich ist, von Gott kommen müsse. Aber der obige Vers stellt klar, dass falsche Propheten aufstehen und nicht nur ein paar magische Tricks vorführen, sondern große Zeichen und Wunder tun werden. Und trotzdem sind sie keine Botschafter der Wahrheit. Ich möchte betonen, dass niemand meinen soll, er könne nicht verführt werden. Wer so denkt, dem ist es wahrscheinlich bereits widerfahren. Jesus hat gesagt, dass dies geschehen könne, und wenn Sie diesbezüglich nicht mit Jesus übereinstimmen, dann liegen Sie falsch.
Wurzeln des Humanismus
Eine besondere Form der Verführung, die in der heutigen Zeit sowohl in der Welt als auch in der Gemeinde ihre Wirksamkeit entfaltet, ist der Humanismus.
Humanismus ist eine extrem machtvolle, teuflische Kraft. Er ist die primäre Kraft, die dem Antichristen den Weg bereitet. Deshalb müssen wir sein Wesen und die Funktionsweise kennen. Die Definition von Humanismus lautet: Humanismus ist die Verneinung jeglicher Kraft oder aller moralischer Werte, die dem Menschen (der Schöpfung) übergeordnet sind; die Zurückweisung und Ablehnung von Religion zugunsten des Glaubens, dass sich die Menschen (die Schöpfung) aus eigenem Antrieb weiterentwickeln werden.
Zwei Worte in dieser Definition beeindrucken besonders: „Ablehnung“ und „Zurückweisung“. Es wird klar, dass Humanismus eine sehr negative starke Kraft ist, die Gott beiseite schiebt und den Menschen an Seine Stelle setzt. Leider ist diese Kraft überall in unserer Kultur am Wirken. Wenn wir die Wurzeln des Humanismus verstehen wollen, dann müssen wir ganz an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückgehen.
In 1. Mose 3,1-7 lesen wir folgendes über die Versuchung von Adam und Eva im Garten Eden:
„1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen? 2 Da sagte die Frau zur Schlange: Von den Früchten der Bäume des Gartens essen wir; 3 aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Ihr sollt nicht davon essen und sollt sie nicht berühren, damit ihr nicht sterbt! 4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! 5 Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. 6 Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß. 7 Da wurden ihrer beider Augen aufgetan, und sie erkannten, dass sie nackt waren; und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.“
Diese Verse aus 1. Mose 3 sind ein Beispiel für die menschliche Schwachheit, und zeigen auf, wie leicht Satan Menschen verführen kann.
Hier ist zu erkennen, dass der Humanismus keine geistlich neutrale Kraft ist. Ganz im Gegenteil, es ist eine vorsätzliche Verneinung und eine Ablehnung der Kraft Gottes und seiner Autorität. Es ist eine antichristliche Religion. Humanismus könnte man folgendermaßen beschreiben: Der Mensch beschließt, dass er nicht von Gott abhängig sein, sondern sich seine eigene Meinung bilden und selbst entscheiden will, was gut und was böse ist. Er akzeptiert folgerichtig die offenbarte Wahrheit des Wortes Gottes nicht.
Adam und Eva kamen in Schwierigkeiten, als sie begannen, sich außerhalb der göttlichen Ordnung zu bewegen: Als die Schlange anstatt Adam – wie es richtig gewesen wäre – Eva ansprach, hätte sie sagen müssen: „Sprich mit meinem Mann darüber, denn er ist mein Haupt.“ Statt dessen ließ sich Eva auf eine Diskussion mit der Schlange ein. Indem sie dies tat und sich so aus dem ihr von Gott gegebenen Autoritätsbereich entfernte, läutete Sie den Anfang vom Ende im Paradies ein.
Der Stellenwert von Gottes Wort
Eva machte einen großen Fehler, als sie der Schlange zuhörte, als diese die Wahrheit des Wortes Gottes in Frage stellte.
Lassen Sie sich auf keine Diskussion ein, in der die Autorität des Wortes Gottes in Frage gestellt wird. Vielleicht meinen Sie, Sie wären klug genug, um mit Satan zu argumentieren. Aber ich kann Ihnen mit Sicherheit sagen, dass Sie es nicht sind. Wenn Sie mit Satan in eine Diskussion verwickelt werden, dann endet dies in einer Katastrophe.
Blicken wir ein wenig auf die Kirchengeschichte in Europa zurück. Es wird deutlich, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts – vor allem in Deutschland – eine Bewegung unter den Theologen entstand, die als „neue Theologie“ oder „Modernismus“ bezeichnet wurde. Das Anliegen war, den Hintergrund der Heiligen Schrift zu hinterfragen, um festzustellen, ob sie wirklich zuverlässig sei.
Diese Theologen haben jedoch den gleichen Fehler gemacht wie Eva: Sie haben auf die Fragen der Schlange gehört. Was war das Resultat? Die Theologen warfen die Autorität des Wortes Gottes weg und setzten an seine Stelle eine menschliche Theologie. „Damit war Deutschland nicht mehr unter dem Schutz Gottes. Vielleicht können Sie dies nicht so sehen, aber es ist meine Meinung.
Aus dieser Situation gingen zwei bedeutende Männer hervor. Der eine ist Karl Marx, der andere Adolf Hitler. Im Grunde waren es besagte Theologen, die ihnen den Weg bereitet haben. Wer kann das Leid ermessen, das diese beiden Männer über eine ganze Reihe von Völkern gebracht haben?
Wann immer ein Volk die Autorität des Wortes Gottes in Frage stellt, sind Leid und Elend die Folge: zunächst einmal bei denen, die die Autorität des Wortes Gottes in Frage stellen, und anschließend auch im Leben derer, die unter ihrem Einfluss stehen. Meine persönliche Meinung ist, dass die Verantwortung für den atheistischen Kommunismus und die Nazibewegung an der Türschwelle der Kirche in Deutschland zu suchen ist, weil durch eigenes Verschulden der Schutz Gottes über der Nation weggenommen wurde. Ich möchte betonen, dass es hier um etwas sehr Ernsthaftes geht. Wir beschäftigen uns nicht einfach nur mit einer theologischen Frage, sondern es geht hier um Leben und Tod.
Der Teufel stellte Eva die Frage: „Hat Gott tatsächlich gesagt, dass ihr nicht von den Bäumen des Gartens essen dürft?“ Da Eva sich keine Blöße geben und nicht zugeben wollte, dass ihre Freiheit eingeschränkt war, antwortete sie: „Nein nein, wir dürfen von allen Bäumen essen, nur von diesem einen Baum in der Mitte des Gartens dürfen wir nicht essen, weil Gott gesagt hat, dass wir, wenn wir davon essen oder die Früchte auch nur berühren, sterben werden.“
Satan antwortete darauf mit folgenden Worten: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben.“ Wenn man auf seine Frage eingeht, wird man schließlich auch seine Lügen glauben. Und das ist der Weg, der ins Verderben führt. Die Schlange hat geantwortet, dass Adam und Eva keineswegs sterben würden. Dies ist eine bewusste Ablehnung der Wahrheit Gottes – doch angefangen hatte alles damit, dass das Wort Gottes in Frage gestellt wurde. Wenn wir damit anfangen, Gottes Wort in Frage zu stellen, werden wir es schlussendlich irgendwann ebenso ablehnen. Wir können es uns nicht leisten, mit dem Teufel zu argumentieren.
Verschiedene Anfechtungen
Der Angriffspunkt Satans bei Eva war ihr Stolz. Oft ist Stolz das Einfallstor, durch das Satan Zugriff auf unser Leben erhält – und der häufigste Grund für Probleme in unserem Leben. Stolz ist Sünde. Eva wollte nicht zugeben, dass es bezüglich ihrer Freiheit bestimmte Beschränkungen gibt. Die Schlange entgegnete, sie und Adam würden nicht sterben, sondern ihnen würden an dem Tag, an dem sie von den Früchten des Baumes essen, die Augen geöffnet, so dass sie Gutes und Böses erkennen können und schließlich wie Gott sein würden.
Bezüglich dieser Anfechtung gilt es, zwei wichtige Aspekte zu beachten: Zum einen haben wir es mit einer Anklage gegen Gott zu tun. Was der Teufel nämlich in Wirklichkeit gesagt hat, ist folgendes: „Gott ist euch gegenüber nicht fair gewesen. Er hat euch in den Garten Eden gesetzt und gesagt, ihr sollt nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen essen; denn er weiß ganz genau, dass ihr, wenn ihr davon esst, wie er sein werdet. Gott möchte euch nur unten halten. Ihr werdet aber, wenn ihr davon esst, in eine ganz neue Erkenntnissphäre eintauchen!“
Das ist jedoch genau das, was uns die „New-Age-Bewegung“ predigt. Sie behauptet, dass es einen Weg zu einer neuen Erkenntnisstufe gebe. Hinter alledem verbirgt sich jedoch das Zischen der Schlange. Die Schlange hat in Eva die Flamme des Stolzes sinngemäß mit folgenden Worten genährt: „Wenn du von diesem Baum isst, wirst du nicht länger von Gott abhängig sein; du wirst genau wie er sein.“ Eva glaubte ihr, fiel – und zog auch ihren Mann mit sich hinunter.
In 1. Mose 3,6 heißt es, dass Eva sah, „dass von dem Baum gut zu essen wäre, dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert war, Einsicht zu geben.“ Also nahm sie von seiner Frucht und aß, und sie gab auch Adam davon, und er aß. Es heißt an dieser Stelle: „Und die Frau sah“. Sie verließ sich also auf ihre Sinne, anstatt auf das Wort Gottes. Das Resultat dessen war, dass sie fiel. Sie sah bezüglich der Frucht des Baumes drei Dinge:
- „dass die Frucht gut zu essen wäre“ (d.h., dass sie gut schmecken würde);
- „dass sie eine Lust für die Augen“ (d.h. schön anzusehen) wäre;
- und „dass sie einen klug machen könnte“
Bezüglich der Lust lesen wir folgendes in 1. Joh. 2.16: „Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde [= Lust] des Fleisches und die Begierde [= Lust] der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt.“
Eva begegneten in Gestalt der Frucht des Baumes die drei grundsätzlichen Formen von Anfechtung: die Lust des Fleisches (sie schmeckte gut), die Lust der Augen (sie war schön anzusehen) und der Stolz des Lebens (der Verzehr der Frucht versprach Weisheit). Man wird feststellen, dass uns jede Anfechtung in unserem Leben in einer dieser drei Formen begegnet. Die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Stolz des Lebens sind alles Dinge, die unser eigenes Ego groß machen wollen.
Was war das grundlegende Verlangen von Adam und Eva? Es war der Wunsch, von Gott unabhängig zu sein. Allein dieser Wunsch ist schon Sünde! Sie wollten nicht von Gottes Definition von Gut und Böse abhängig sein, sondern diesbezüglich ihre eigenen Entscheidungen treffen und ihre eigenen Wertmaßstäbe aufrichten. Die Bibel verwendet hierfür den Ausdruck „Fleisch“ (oder auch: „die fleischliche Natur“ oder „der alte Adam“). Das Wesen dieser fleischlichen Natur, die bereits bei Adam und Eva begann, ist der Wunsch, von Gott unabhängig zu sein. Im ganzen Universum gibt es jedoch nichts und niemand, der von Gott unabhängig sein könnte – von der Blume im Vorgarten bis hin zu Sternen, Planeten und Naturkräften – sie alle hängen von Gott ab. Soweit bekannt ist, gibt es nur zwei Arten von Wesen, die sich bewusst von der Abhängigkeit von Gott distanzieren: dies ist zum einen Satan mit seinen Engeln und zum anderen die menschliche Rasse. Hier liegt unser grundlegendes Problem: Dieser böse Wunsch, von Gott unabhängig zu sein, steckt in jedem von uns, und wir können solange keine echte Gerechtigkeit erfahren, bis dieses Problem gelöst ist. Wenn wir im Leben erfolgreich sein wollen, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen. Durch das Evangelium hat uns Gott die Lösung für dieses Problem gegeben.
Arbeitsweisen des Antichristen
1. Starker Irrwahn
In 2. Thessalonicher 2 wird die Arbeitsweise des Antichristen erkennbar. Der Geist des Antichristen will dem Menschen einen Stellenwert geben, der allein Jesus zusteht. Es ist in diesem Abschnitt von Menschen die Rede, die die Herrschaft Jesu und die Wahrheit des Wortes Gottes ablehnen. In Vers 11 heißt es: „Und aus diesem Grunde sendet Gott ihnen einen starken Irrwahn, damit sie der Lüge Glauben schenken.“ (Menge)
Ich denke, es ist eines der am meisten zu fürchtenden Strafgerichte Gottes, wenn er den Menschen einen starken Irrwahn sendet. Wenn Er dies tut, werden Sie diesem Irrwahn ohne Zweifel erliegen. Das ist Gottes endgültiges Gericht.
Vor ein paar Jahren habe ich in Israel eine Erfahrung im Zusammenhang mit der Regierung gemacht. Eines Abends, als ich gerade zu Bett gehen wollte, hörte ich Gott sehr klar zu mir sprechen, dass er dieser Regierung einen starken Irrwahn geschickt hätte. Alles, was seither geschehen ist, hat mir dieses Reden Gottes bestätigt. Mit einer Regierung, die unter einem starken Irrwahn steht, geht es unweigerlich bergab. Bereits an dem Tag, an dem Rabin Premierminister wurde, hat er in Bezug auf das jüdische Volk öffentlich gesagt, dass es ein Volk wie jedes andere sei. Dies ist eine krasse Zurückweisung der biblischen Offenbarung. Des weiteren sagte er, dass die Bibel nur ein Buch mit alten Geschichten sei und in Bezug auf die Bestimmung Israels nicht das geringste auszusagen hätte. So etwas kann nur geschehen, wenn Gott einen starken Irrwahn sendet. Es widerfährt jedem, der bewusst und fortwährend die Wahrheit des Wortes Gottes zurückweist. Was Israel betrifft, glaube ich, dass Gott durch ein Wunder eingegriffen hat: Gegen alle Erwartungen und Umfrageergebnisse hat er diese Regierung beiseite geschoben und mit Benjamin Nethanjahu einen neuen Mann eingesetzt. Interessant ist meiner Meinung nach, was dieser Name bedeutet: Benjamin bedeutet „der Sohn meiner Rechten“ und Nethanjahu bedeutet „der Mann, den Gott gegeben hat“. Ich glaube, dass er dieser Mann ist, auch wenn er nicht sehr populär ist und mehr Feinde hat als Haare auf dem Kopf.
Nochmals: Wenn Menschen ganz bewusst die offenbarte Wahrheit Gottes ablehnen, wird Gott ihnen als letztendliches Gericht einen starken Irrwahn senden. Ich möchte Sie davor warnen, die offenbarte Wahrheit Gottes abzulehnen. Wenn Sie Ihr Herz gegenüber der Wahrheit Gottes verschließen und diese ablehnen, kann es gut sein, dass Gott auch Ihnen einen starken Irrwahn sendet. Als Resultat dessen werden Sie der Lüge glauben. Sie werden nicht mehr in der Lage sein, der Wahrheit zu glauben.
2. Die Lüge
Betrachten wir den zweiten Teil von 2. Thessalonicher 2,11 noch einmal etwas genauer: „Und aus diesem Grunde [wegen der Zurückweisung der Wahrheit] sendet Gott ihnen einen starken Irrwahn, damit sie der Lüge Glauben schenken.“ (Menge)
Es ist also eine ganz bestimmte Lüge gemeint. Diese Lüge lautet: „Du wirst sein wie Gott!“ Das ist das ultimative Angebot Satans, um die Menschheit zu verführen. Wenn wir einen Blick auf die falschen Religionen der Menschheitsgeschichte werfen, werden wir feststellen, dass dieses Angebot in jeder Religion zu finden ist. Vielleicht fragen Sie sich, warum sich Satan nicht einmal etwas Neues ausdenkt. Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Weil der alte Trick bis zum heutigen Tage hervorragend funktioniert!
Es gibt viele solcher Geistesströmungen, die einen immensen Einfluss auf die Menschheit ausüben.
Ich möchte drei von ihnen erwähnen: Sowohl für die Mormonen als auch die Freimaurer gilt als endgültiges Ziel, dass Menschen wie Götter werden – was sie allerdings nicht von Anfang an sagen.
Des weiteren möchte ich die verschiedenen Strömungen innerhalb der New-Age-Bewegung anführen. Auch hier wird diese Lüge verbreitet, dass man schlussendlich selbst ein Gott oder wie Gott werden kann. Satan verbreitet hier weiterhin die alte Lüge, weil sie immer noch funktioniert. Ein Hauptgrund hierfür ist der Stolz. Das ist der Haken, mit dem uns Satan fängt. Und leider wird auch in Teilen der charismatischen Bewegung von manchen Predigern die Lüge verbreitet, dass wir „kleine Götter“ sind. Manche von diesen Predigern haben leider die Gelegenheit, diese falsche Lehre über Radio und Fernsehen zu verbreiten. Dies alles entspringt dem, was die Bibel unsere fleischliche Natur nennt, denn das Wesen unserer fleischlichen Natur ist der Wunsch, unabhängig von Gott zu sein. Wir müssen dieser Tatsache ins Gesicht sehen und uns damit auseinandersetzen. Wir wurden mit dieser Natur geboren – jeder einzelne von uns. In jedem von uns steckt das Begehren, von Gott unabhängig zu sein, und wir müssen aktiv dagegen angehen.
3. Was ist glaubwürdig?
Der Antichrist wendet weitere, eindrückliche Mittel an. In 2. Thessalonicher 2,9 lesen wir, dass sein Erscheinen „mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge“ erfolgen wird. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Satan in der Lage ist, große Zeichen und Wunder zu tun. Allerdings sind dies Zeichen und Wunder, die der Lüge Glaubwürdigkeit verleihen. Gott schenkt durch Seinen Geist Wunder, die die Wahrheit des Wortes Gottes unterstreichen, und Er bekräftigt Sein Wort durch Zeichen. Aber die Lügenwunder Satans verleihen seinen Lügen Glaubwürdigkeit. Zeichen und Wunder allein sind somit kein Beweis für Wahrheit, denn es gibt auch Zeichen und Wunder, die der Lüge Glaubwürdigkeit verleihen.
Es gibt nur einen Maßstab für die Wahrheit. Jesus hat dies mit folgenden Worten, die Er an den Vater richtete, klar ausgesagt: „Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit“ (Joh 17,17). Es gibt keinen anderen Maßstab für die Wahrheit als allein das Wort Gottes. In Psalm 119,89 heißt es: „In Ewigkeit, Herr, steht dein Wort fest in den Himmeln.“ Die Wahrheit des Wortes Gottes steht also fest in den Himmeln. Das ist der einzige Maßstab für Wahrheit, und nichts auf der Erde kann daran rütteln. Adam und Eva wollten ihre eigenen Maßstäbe errichten, von Gott unabhängig werden und selbst entscheiden, was gut und böse ist. Genau das ist das innerste Wesen des Humanismus. Er beugt sich nicht der Wahrheit des Wortes Gottes, sondern errichtet seine eigenen Maßstäbe bezüglich dessen, was gut und böse ist. Dies ist jedoch eine Haltung der Rebellion gegenüber Gott!
Diese Rebellion beginnt schleichend. In 2. Thessalonicher 2,10 heißt es: „Er wird alle, die verlorengehen, betrügen und zur Ungerechtigkeit verführen; sie gehen verloren, weil sie sich der Liebe zur Wahrheit verschlossen haben, durch die sie gerettet werden sollten.“ Hier wird das Grundproblem von uns Menschen angesprochen. Die meisten sind nicht bereit, sich der Liebe zur Wahrheit gegenüber zu öffnen. Doch genau das ist das Einzige, was uns vor Verführung bewahren kann.
Im griechischen Urtext steht hier für das Wort „Liebe“ das Wort „Agape“, was einer leidenschaftlichen, hingegebenen und bedingungslosen Liebe entspricht. Diese Art von Liebe zur Wahrheit ist unser einziger Schutz. Haben wir diese „Agape“? Ist in uns diese leidenschaftliche Liebe zur Wahrheit und zum Wort Gottes verwurzelt? Mit „leidenschaftliche Liebe“ ist etwas anderes gemeint, als am Wochenende zehn Minuten lang in der Bibel zu lesen oder jeden Morgen für ein paar Minuten eine „stille Zeit“ zu haben. Hier ist die Sprache von einer leidenschaftlichen Hingabe an die Wahrheit des Wortes Gottes. Leidenschaftliche und bedingungslose Hingabe – das ist das einzige, was uns schützen kann.
Warnung vor „Apostasie“
Das Wort „Apostasie“ bezeichnet etwas sehr Spezifisches. Es wird im ganzen Neuen Testament nur zweimal verwendet. Es bedeutet die bewusste Abkehr von einer offenbarten geistlichen Wahrheit. In der ersten Bibelstelle, in der dieses Wort verwendet wird, geht es um Paulus, der von den Juden bezichtigt wurde, er lehre Apostasie, indem er die Menschen vom Gesetz des Mose wegbringe. Die zweite Schriftstelle, in der wir dieses Wort finden, ist 2. Thessalonicher 2,3. Hier warnt Paulus die Gemeinde vor der Apostasie mit den folgenden Worten: „Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag [der Tag des Herrn] kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens“
Dann heißt es von diesem Menschen, dem Widersacher, dass er sich über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, überhebt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott (vgl. Vers 4). Die Person, um die es hier geht, ist der Antichrist.
Er wird der „Gesetzlose“ genannt, der Mann, der die Regierung Jesu bewusst zurückweist und sich selbst über Gott erhebt. Aber dies kann nicht geschehen, bevor nicht die Apostasie, der Abfall, eingetreten ist. Jesus wird nicht zurückkehren, bis der Gesetzlose geoffenbart worden ist. Und dieser Mann wird nicht offenbar werden, ehe nicht zuvor der Abfall in der Gemeinde Jesu den Weg dafür geebnet hat.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass der Antichrist nicht zum Zug kommen kann, bevor nicht ein Abfall in der christlichen Gemeinde stattgefunden hat. Zuerst muss also in der Kirche ein Abfall stattfinden, und dieser wird dem Antichristen den Weg bereiten. Im Grunde genommen ist es das, was im Laufe dieses Jahrhunderts geschehen ist. Die Autorität Jesu Christi und seines Wortes wurde in der Kirche systematisch untergraben.
Die Gemeinde soll Gottes Abwehrschild sein, durch das Er die Kräfte des Bösen zurückhält. Gott setzt der Finsternis durch diesen Schild Grenzen, die sie nicht überschreiten kann und darf. Wenn die Gemeinde jedoch abfällt und sich von der Autorität Gottes und seines Wortes abwendet, dann gibt es nichts mehr, was die Kräfte der Gesetzlosigkeit zurückhält. Dies wird heute überall auf der Welt sichtbar.
In weiten Teilen ist die Gemeinde abgefallen und hat damit zugelassen, dass die Kraft Satans auf die Bevölkerung losgelassen wird. Die Verantwortung liegt somit bei der Gemeinde. Und darum ist es das primäre Anliegen Satans, den Glauben der Gemeinde zu unterwandern. Wo immer ihm dies gelingt, ist der Weg frei für seine bösen Absichten. Solange die Gemeinde Jesu zum Wort Gottes und zu der darin geoffenbarten Wahrheit steht, wirkt sie wie eine Schranke für den Antichristen. Wenn wir jedoch heute die Gemeinde als Gesamtes ansehen, wird klar, dass der Abfall schon sehr weit fortgeschritten ist. Und indem dies geschieht, wird dem Erscheinen des Antichristen Tür und Tor geöffnet. Wir alle sind mit dieser Situation konfrontiert.
Wenn also Satan mit der Menschheit sein Ziel erreichen möchte, muss es ihm gelingen, das jüdisch-christliche Erbe beiseite zu schieben – zuerst einmal in den Völkern und Nationen, die ein jüdisch-christliches Erbe haben. Das sind diejenigen Nationen, deren religiöser Hintergrund in der Bibel zu finden ist. Die beiden Hauptgruppen sind die christlichen Gemeinden und die Juden. In diesem Zusammenhang sprechen wir in erster Linie von Europa, den Vereinigten Staaten, sowie Ländern wie Australien, Neuseeland und Südafrika. Diese Nationen haben ein kostbares Erbe empfangen, nämlich die Offenbarung Gottes in seiner Schrift. Zu diesem Erbe gehört selbstverständlich auch die Umsetzung dieser Offenbarung im Leben des Einzelnen. Ein Beispiel hierzu: Einer der Wendepunkte in der amerikanischen Geschichte war die Entscheidung, dass die 10 Gebote in den Klassenzimmern der Schulen nicht mehr aufgehängt werden durften. Im Grunde genommen heißt das: „Gott, wir wollen deine Autorität nicht mehr.“ Von da an hatte die amerikanische Nation ein Problem nach dem anderen. Den anderen genannten Nationen ist es ganz ähnlich ergangen.
Geistliche und kulturelle Quellen des Humanismus
Wir wollen uns nun mit den grundsätzlichen Quellen des Humanismus in unserer Kultur befassen. Beschäftigen wir uns hierzu zunächst mit dem Traum des Nebukadnezar, der von Daniel gedeutet wurde. Dieser Traum enthält eine realitätsnahe Übersicht von der Antike bis zur heutigen Zeit (vgl. Daniel 2,1-33).
In den meisten Bibelauslegungen wird davon ausgegangen, dass die in diesem Traum beschriebenen Körperteile verschiedene Epochen und Nationen symbolisieren. Der Kopf aus Gold steht für Babylon, die Brust und die Arme aus Silber für Persien, der Bauch und die Lenden das antike Griechenland und die Schenkel symbolisieren das römische Reich. Die Füße schließlich, die teils aus Eisen und teils aus Ton bestanden, werden in den meisten Auslegungen als die Spätform des römischen Reiches angesehen. Dies müssten mehr oder weniger die Vereinigten Staaten von Europa (EU) sein. Vielleicht sogar ein „Mittleres Reich“, das auch den Nahen Osten mit einschließt. Wir wollen uns aber hier nicht weiter mit diesem letzten Bereich beschäftigen, sondern unser Augenmerk auf den Teil lenken, der Griechenland symbolisiert.
Ob dies nun von Vorteil war oder nicht, sei dahingestellt, aber ich habe mit 10 Jahren damit begonnen, Griechisch zu lernen. Ich habe 15 Jahre mit dem Studium der griechischen Sprache zugebracht, und in Cambridge hatte ich gar einen Lehrstuhl für die griechische Sprache inne. Überall in London sieht man Statuen und Bildnisse aus dem alten Griechenland. Als ich zum ersten Mal mit meiner Frau Ruth in London war, war sie sehr erstaunt „über all die Götzen“. Durch diese Bemerkung wurden mir zum ersten Mal die Augen geöffnet. Ich war so vertraut mit diesem Anblick, dass ich gar nicht erkannt hatte, wie eigenartig das Ganze eigentlich ist.
Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass der Bauch und die Lenden – mit anderen Worten: der Unterleib – die Geschlechtsorgane des Menschen enthalten. Dies lässt sich auf eine historische Perspektive übertragen. Wenn wir die Geschichte Europas näher betrachten, wird klar, dass die dominierende Philosophie die griechische ist. Weder Babylon, noch Persien noch Rom haben uns derart nachhaltig geprägt. Rom war eine militärisch siegreiche Nation, und Historiker kommentieren, dass Rom Griechenland zwar militärisch überwunden habe, aber Griechenland Rom in philosophischer Hinsicht seinen Stempel aufgedrückt habe. Wenn man dies alles analysiert, stellt man fest, dass das gesamte Gedankengut des europäischen Kontinents sehr stark von Griechenland beeinflusst ist. In der griechischen Kultur gab es drei Hauptelemente: Rationalismus, Körperkultur/Sport und Homosexualität. Es ist einfach zu sehen, dass genau diese Elemente in unserer heutigen Kultur wieder einen hohen Stellenwert haben.
In diesem Zusammenhang möchte ich drei griechische Philosophen zitieren, deren Aussagen die Grundlage des Humanismus darstellen.
Einer von ihnen war Heraklit. Von ihm ist nicht viel überliefert. Aber er macht Aussagen wie beispielsweise: „Alles ist in Bewegung“, und: „Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen“. Der Bereich, dem diese Aussagen zugeordnet werden, nennt sich „Relativismus“. Die primäre Aussage des Relativismus lautet: Alles ist relativ, nichts ist absolut. Was also zum Beispiel am Mittwoch richtig ist, kann am Donnerstag wieder falsch sein, und was am Montag gilt, trifft für Dienstag vielleicht schon nicht mehr zu. Wir leben in einer sehr relativistischen Gesellschaft, und es gibt nur wenig absolute Dinge, die übrig geblieben sind. Wir haben fast alle Wertmaßstäbe über Bord geworfen, und damit auch die Stabilität unserer Gesellschaft.
Der zweite griechische Philosoph, den ich zitieren möchte, war Protagoras. Von ihm stammen die folgenschweren Worte: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ – und damit hat er den Humanismus in einem Satz zusammengefasst! Der Mensch entscheidet, was richtig und was falsch, was gut und was böse ist. Und weil ja alles relativ ist, kann etwas heute gut und richtig sein, und morgen ist es dies nicht mehr. Das ist die Kultur, in der wir heute leben. Dahinter ist der Geist des Antichristen, der den Weg bereitet für den „Menschen der Gesetzlosigkeit“.
Schließlich möchte ich noch Aristoteles zitieren. Für ihn war Gott das Konzept eines guten, vollkommenen Verstandes, der über sich selbst nachdenkt. Das höchste, was Aristoteles sich denken konnte, war „Denken“. Und das höchste, worüber er nachdenken konnte, war er selbst. Für Aristoteles war deshalb Gott niemand anderer als der Mensch selbst, der über sich selbst und sein Denken nachdenkt. Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang zwangsläufig aufdrängt, ist, warum sich Gott denn die Mühe gemacht hat, irgendetwas anderes zu schaffen, wenn ihm nichts anderes wichtig war als er selbst? Leider konnte ich Aristoteles diese Frage nie stellen, und deshalb kenne ich seine Antwort nicht.
Die Aussagen dieser drei Männer fassen im Wesentlichen die Grundlage des Humanismus zusammen und beschreiben die drei dominierenden Kräfte, die unsere abendländische Kultur und Gesellschaft etwa seit dem 3. Jahrhundert prägen.
„Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ bedeutet: Die Entscheidung, die der Mensch bezüglich einer Sache trifft, ist gültig und richtig. Der Verstand spielt damit eine entscheidende Rolle und erhält eine immense Autorität!
Konsequenzen des Humanismus
1. Konsequenzen in der Gesellschaft
Die Bibel spricht ein klares Urteil über den Humanismus, in dem sie sagt:
Jesaja 5,20-21
„Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem! Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sich selbst für verständig halten“
Besser könnte man den Humanismus nicht beschreiben: Eine totale Ablehnung aller absoluten Werte und eine vollständige Verdrehung der Maßstäbe, die Gott dem Menschen gegeben hat. Genau das finden wir heute. Wir sind umgeben von Leuten, die das Böse gut nennen und das Gute böse, und die die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; Menschen, die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem. Das ist es, was wir in Europa heute sehen – genau so, wie es Jesaja damals beschrieben hat. Wir sind so sehr davon umgeben, dass uns oft selbst gar nicht mehr bewusst ist, was hier eigentlich geschieht.
Auch in den Psalmen finden wir eine Beschreibung des Zustandes unserer heutigen Gesellschaft:
Psalm 94,20
„Sollte mit Dir [Gott] verbündet sein der Thron des Verderbens, der Unheil schafft gegen die Ordnungen?“
Hier ist von einem Thron die Rede, der in Rebellion gegenüber Gott aufgerichtet wird. Es ist ein Thron, der Gesetze schafft, die dem Gesetz Gottes widersprechen, und es für ungesetzlich erklären. Stattdessen wird das, was Gottes Gesetz widerspricht, zum Gesetz erhoben. Das vereinte Europa ist auf dem besten Weg dorthin. Abtreibung und Homosexualität werden legalisiert und erfahren breite Unterstützung – und Menschen, die darüber anders denken, werden verurteilt. In einigen europäischen Ländern ist Abtreibung etwas, worauf jede schwangere Frau einen legalen Anspruch hat. Dort wird also offiziell unterstützt, dass Menschen das tun, was böse ist. Somit wird das Böse gesetzlich festgeschrieben. Und nicht nur das: Jeder, der diese verwerflichen Gesetze nicht unterstützt, wird als illegal handelnd angesehen. Wir müssen sehr darauf achten, nicht auch Teil dieses Systems zu werden. Es ist also nicht alles in Ordnung und vor Gott akzeptabel, was die Regierungen von ihren Bürgern heutzutage verlangen. Wenn Gesetze von uns etwas verlangen, was dem Gesetz Gottes widerspricht und böse ist, müssen wir als Christen diesen Gesetzen gegenüber ungehorsam sein.
Wenn Sie dies bisher noch nicht erkennen können, müssen Sie aufwachen.
Ich habe vor einiger Zeit ein kleines Büchlein mit dem interessanten Titel „Sleep-walking into the European Union“ („Schlafwandelnd in die Europäische Gemeinschaft hinein“) gelesen. Es wurde in England veröffentlicht. Wir sollen jedoch keine Schlafwandler sein, sondern bewusst im Licht des Wortes Gottes Seine Wege gehen. Das Licht des Wortes Gottes ist das einzige Licht, auf das wir uns verlassen können, denn in der Welt wird „Finsternis zu Licht“ und „Licht zu Finsternis“ gemacht.
Ein weiteres Bild für eine Gesellschaft, die vom Humanismus geprägt ist, finden wir in Jesaja 59 ab Vers 14:
„So ist das Recht zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht ferne. Denn die Wahrheit ist gestürzt auf dem Marktplatz, und die Geradheit findet keinen Eingang.“
Wenn ich Presseberichte über die Situation in Israel verfolge, denke ich immer genau an diese Schriftstelle. Die Wahrheit ist gestürzt auf dem Marktplatz – es gibt keinen Platz mehr für sie. Menschen lügen einander an, und die Wahrheit ist nicht mehr von Bedeutung. Es gibt Menschen, die schreiben die Geschichte neu, indem sie Lügen verbreiten. Arafat sagte zum Beispiel einmal, Jesus sei Palästinenser gewesen – und man glaubte ihm. Die Medien haben ihm dies im Großen und Ganzen unbesehen abgekauft. Nur ein paar orthodoxe Juden stellten diese Behauptung in Frage.
Im zweiten Teil des Verses heißt es, dass die Geradheit keinen Eingang mehr findet, d.h., die Gerechtigkeit wird gebeugt und es gibt keinen Raum mehr für faires Gericht. Lesen wir weiter in Vers 15:
„Und so geschieht es, dass die Wahrheit fehlt, und wer sich vom Bösen fernhält, wird beraubt.“
Es ist eine sehr bedeutsame Aussage, dass derjenige, der sich vom Bösen fernhält, zum Opfer wird. Es wird eine Zeit kommen, in der wir einfach nur gerecht leben müssen, um zur Beute zu werden, denn das ganze System wird gegen die Gerechtigkeit aufgerichtet werden. Zum Teil ist dies schon heute der Fall. In den USA kam beispielsweise einmal ein kleiner Junge mit einer Bibel in die Schule, und er wurde dafür bestraft. Andererseits unterweisen manche Lehrer ihre Schüler in okkulten Praktiken und werden nicht dafür bestraft. Eines sollte uns klar sein: Wir werden in Zukunft in einer mehr und mehr antichristlichen Atmosphäre leben müssen.
2. Konsequenzen in Gemeinde und Familie
Leider müssen wir feststellen, dass der Humanismus auch die Gemeinde Jesu und die Familien unterwandert hat. Wir wollen uns nun damit beschäftigen, welche Konsequenzen dies hat.
In den Gemeinden erkennt man dies daran, dass biblische Wahrheit und Normen abgelehnt und durch kulturelle Werte ersetzt werden. Man passt sich der heutigen kulturellen Umgebung an und versucht, dies zu legitimieren. In Wirklichkeit zensieren wir damit Gottes Wort und Seine Gebote, weil nun wir darüber entscheiden, ob das, was Gott gesagt hat, akzeptabel ist oder nicht. Die anglikanische Kirche Neuseelands zum Beispiel hat jeglichen neutestamentlichen Bezug auf Israel aus der Bibel gestrichen. Damit hat sie Gott ihrer eigenen Zensur unterworfen. Dies betrifft jedoch nicht nur Neuseeland. In vielen Denominationen in Deutschland geschieht Ähnliches. Hier haben wir es mit dem Geist des Antichristen zu tun, der in die Gemeinde eingedrungen ist. Wir müssen also sehr aufpassen, wem wir Glauben schenken, denn es gibt viele Menschen, die in der Gemeinde ein hohes Ansehen genießen, dem Wort Gottes gegenüber aber nicht treu sind.
Es gibt nur einen Schutz vor dieser Verführung: Wir müssen die Liebe zur Wahrheit empfangen. Haben Sie diese Liebe empfangen? Wie wichtig ist Ihnen die Wahrheit?
Betrachten wir diese Problematik in Bezug auf das Familienleben. Wenn die Familie aus den Fugen gerät, wird dies schlussendlich den Zerfall der Gesellschaft nach sich ziehen. Deshalb greift Satan als allererstes die Familien an. Viele Menschen behaupten, die Ehe sei nichts weiter als eine kulturelle Einrichtung und das Heiraten lediglich der Abschluss eines Sozialvertrags. Die Ehe ist jedoch keine Erfindung unserer heutigen Kultur, sondern sie wurde vielmehr von Gott initiiert, bevor es überhaupt Menschen gab.
Es gibt bezüglich der Ehe sicherlich auch einen kulturellen Aspekt, denn die Hochzeit wird in verschiedenen Kulturen und Ländern unterschiedlich gefeiert. Aber die Bedeutung und der Hintergrund der Ehe verändern sich dadurch nicht, weil die kulturellen Prägungen nicht das Wesen der Ehe sind.
Jesus wurde einmal von den Pharisäern gefragt, ob es einem Mann erlaubt sei, sich wegen jeder beliebigen Ursache von seiner Frau scheiden zu lassen (vgl. Mt 19,3). In den darauf folgenden Versen finden wir die Antwort Jesu:
„Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau schuf und sprach: ‘Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch sein’, – so dass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.“ (Mt 19,4-6)
Jesus bezog sich also nicht auf die von Menschen geprägten kulturellen Bedingungen, sondern er ging an den Anfang zurück, zur Absicht Gottes. Vielleicht wissen Sie, dass das hebräische Wort für das erste Buch Mose übersetzt „Am Anfang“ bedeutet. Jesus führte die Pharisäer also ganz an den Anfang der Geschichte zurück, und drückte durch Seine Antwort aus: Dies ist der Standard Gottes für die Ehe – und daran hat sich bis heute nichts geändert!
Jesus akzeptierte also nur eine Norm für die Ehe – und dies war nicht die Kultur der damaligen Zeit, sondern Gottes ursprüngliche Absicht, als er die Ehe eingesetzt hat. Wir haben kein Recht, uns auf irgendeine andere Norm zu beziehen als auf diese. Das Wort „kulturell“ wird von Menschen, die sich für besonders clever halten, verwendet, um die klaren und eindeutigen Aussagen des Wortes Gottes zu untergraben.
Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang die Aussage Jesu, dass Gott den Mensch als Mann und Frau geschaffen hat – und nichts „dazwischen“. Eine der Verirrungen unserer Zeit ist die große Verwirrung zwischen männlich und weiblich. Ich habe anhand der Bibel festgestellt, dass, wo immer diese Verwirrung beginnt, das Gericht Gottes nicht mehr weit ist. Dies war in Sodom und Gomorrha der Fall, wo man ein drittes „Geschlecht“ erfand, das männlich und weiblich in sich vereinigte. Leider ist dies auf ähnliche Weise auch heute wieder in Mode. Im Fall von Sodom und Gomorrha kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem Gott dem sündigen Treiben nicht länger zusah und beide Städte ausradierte. Gottes Sichtweise bezüglich Homosexualität und anderen sexuellen Verirrungen hat sich bis heute nicht im Geringsten geändert. Sein Gericht über eine Stadt oder ein Land sieht zwar nicht unbedingt immer gleich aus, aber wir sollten uns vorsehen, denn Sein Standard ist seit Anbeginn der Zeit derselbe!
Beschäftigen wir uns nun mit den Ordnungen innerhalb der Familie. Dies ist auch ein Bereich, der stark unter dem Einfluss des Humanismus steht.
Zu diesem Zweck möchten wir einen Abschnitt im 1. Brief des Paulus an die Korinther betrachten, und „ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich der Meinung bin, dass alles, was dort steht, noch genau so aktuell und zeitgemäß ist, wie an dem Tag, an dem es geschrieben wurde. Ich glaube nicht, dass irgendeine Aussage der Bibel aus kulturellen Gründen nicht mehr aktuell sein könnte. Kein kultureller Standard kann den Standard von Gottes Wort verdrängen oder ersetzen. Lesen Sie also die nachfolgenden Verse aus dem Korintherbrief sehr sorgfältig, und fragen Sie sich ernsthaft, welche Aussage Sie für nicht mehr aktuell halten. Wenn Sie etwas an diesem Abschnitt für nicht mehr zeitgemäß halten sollten, dann denken Sie einmal darüber nach, warum dies so ist. Es ist nicht an uns zu entscheiden, welche Aussagen der Bibel noch zeitgemäß sind und welche nicht. Dieser Anspruch ist ein Ausdruck des Humanismus. Gerade auch viele Frauen sind hinsichtlich der Aussagen in diesem Kapitel von den Kräften des Humanismus unterwandert worden. Sie haben gewisse Normen des Wortes Gottes auf die Seite geschoben und versucht, sie durch kulturelle Gepflogenheiten zu ersetzen.
Kommen wir aber nun zu den Versen, die in unserer heutigen Gesellschaft solche Kontroversen auslösen. In 1. Korinther 11,3 sagt Paulus:
„Ich will aber, dass ihr wisst ...“
Ich habe beobachtet, dass, wann immer Paulus sagt: „Ich will aber, dass Ihr wisst ...”, die meisten Christen gerade das, was sie wissen sollen, nicht wissen. Also: „Darum will ich, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jedes Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.“
Wie viel an diesen Aussagen ist kulturell bedingt? Inwiefern hat es etwas mit Kultur zu tun, dass Gott das Haupt Christi ist? Diese Hauptschaft Gottes ist durch die Kultur um keinen Deut verändert worden. Genauso wenig sind die anderen Aussagen verändert worden. Das Haupt jeder Frau ist der Mann. Aber leider haben wir heutzutage viele „kopflose“ Familien. Die Folge hiervon ist Verwirrung und schließlich der Zerfall der Gesellschaft. In einem großen Teil der Fälle liegt die Hauptverantwortung hierfür bei den Frauen, aber dies entbindet die Männer in keinster Weise von ihrer Verantwortung! Leider haben viele Männer als Haupt der Familie abgedankt. Ihre Frauen haben daraufhin oft die Verantwortung übernommen und den Platz ihres Mannes eingenommen – mit dem Resultat, dass in den Familien Verwirrung herrscht, diese auseinander brechen und Kinder zurücklassen, die nicht in der Unterweisung des Herrn erzogen werden.
Ein Teil der Schuld für dieses Desaster liegt aber auch bei den Gemeinden, weil der Stellenwert der Gebote und Ordnungen Gottes oft nicht mehr richtig vermittelt wird. Dazu hat Gott uns niemals autorisiert.
Die Beziehungen in der Familie sollen die Beziehung zwischen Gott Vater und Jesus widerspiegeln und sich daran orientieren. Viele Christen haben heute Angst davor, anders zu sein als weltliche Menschen: Sie lassen es zu, dass die Normen der Welt sie diktieren. Wissen Sie, wie man dies nennt? Man nennt es Feigheit! Hinterfragen Sie sich einmal selbst: Welchen Stellenwert hat es für Sie, was andere Menschen über Sie denken und wie sie über Sie sprechen? Ist es nicht viel wichtiger, was Gott über Sie denkt und sagt, als was der Arbeitskollege oder die Nachbarin von Ihnen hält? Die Bibel sagt, dass die Furcht vor Menschen in eine Falle führt (vgl. Josua 23,13).
Im Hinblick auf die Familie gibt uns der Prophet Maleachi eine wichtige Beschreibung der Endzeit. Dies sind, chronologisch gesehen, die letzten Worte im Alten Testament, denn im Hebräischen ist der Satzbau anders als im Deutschen. Das letzte Wort im hebräischen Urtext ist das Wort „Fluch“. Schon allein deshalb sollte man dankbar für das Neue Testament sein, denn gäbe es das nicht, wäre „Fluch“ das letzte Wort über die Menschheit. Dieses Wort hat im Hebräischen eine schreckliche Bedeutung. Damit wird etwas beschrieben, was dem Herrn ein Greuel ist, womit er nichts zu tun haben will. Lesen wir diesen Abschnitt in Maleachi 3,23-24:
„Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann [Fluch] schlage.“
Ist Ihnen aufgefallen, was den Fluch Gottes bringt? Es ist eine zerbrochene Familienbeziehung, insbesondere eine zerbrochene Beziehung zwischen Vätern und Kindern. Mit anderen Worten: Es hängt alles davon ab, wie die Väter darauf reagieren. Das eigentliche Problem ist also nicht bei den Müttern, sondern bei den Vätern zu suchen. Durch die Mütter manifestiert sich dieses Problem oft, aber die Ursache liegt bei den Vätern. Es sind also zu allererst die Väter angesprochen – und man kann nur hoffen, dass jeder Vater, der diesen Beitrag liest, die Sache wirklich ernst nimmt! Dies ist von entscheidender Wichtigkeit, und das weitere Schicksal des Volkes Gottes wird davon abhängen, wie wir darauf reagieren. Denn wo die Struktur der Familie auseinander bricht, gibt es nichts mehr, was die Gesellschaft zusammenhalten könnte. Leider leben wir heute tatsächlich in einer Gesellschaft, die aus den Fugen geraten ist. Der Grund hierfür ist, dass die Familienstrukturen zerbröckeln und unzählige Familien auseinander brechen. Es gibt nur eins, was die Gesellschaft aufrechterhalten kann: intakte Familien.
Das Thema Humanismus ist sehr vielschichtig. Es durchzieht alle Zeiten und Lebensbereiche und ist kaum abschließend zu behandeln.
Am Ende dieses Beitrags wollen wir noch einmal zwei entscheidende Punkte aufgreifen, um zu sehen, wo wir heute stehen und was unser Ziel sein sollte.
Wessen Söhne sind wir?
Betrachten wir die zweite Hälfte von Sacharja 9,13. Man kann diesen Vers sowohl in der Vergangenheits- als auch der Zukunftsform lesen, da beide Formen im Hebräischen identisch sind: „... und ich [Gott] will deine Söhne, o Zion, erwecken wider deine Söhne, o Griechenland, und will dich machen wie eines Helden Schwert.“
Der eigentliche Konflikt findet also zwischen den Söhnen Zions und den Söhnen Griechenlands statt. Die Söhne Griechenlands sind die Humanisten, die einer Weltanschauung nacheifern, die ihren Ursprung in Griechenland hat. Und wer sind nun die Söhne Zions? Ich denke, es sind die Menschen, die Gott ernst nehmen; Menschen, die glauben, dass Gott wirklich meint, was er sagt. Leider gibt es davon nicht sehr viele. Als jemand, der in Israel lebt, habe ich den Eindruck, dass hier in beiden Fällen sowohl Juden als auch Nichtjuden gemeint sind. Gott wird sich eine Schar von Menschen erwecken, die Ihn ernst nehmen; Menschen, die wirklich glauben, dass Er meint, was Er sagt.
Auf dieser Grundlage werden sich am Ende Juden und Nichtjuden treffen können, denn diejenigen, die Gott ernst nehmen, werden plötzlich einem gemeinsamen Feind gegenüberstehen: der Macht des Humanismus. Die Hauptmacht, die dem Staat Israel feindlich gesinnt ist, heißt Humanismus. Unglücklicherweise hat diese Macht innerhalb des jüdischen Volkes sehr großen Einfluss. Bedenken Sie die bereits erwähnten Zitate von Itzhak Rabin, die allesamt humanistische Aussagen sind. Aber auch innerhalb des Volkes Israel gibt es einen kleinen Überrest von Menschen, die wirklich das glauben, was Gott gesagt hat und die glauben, dass Gott wirklich das ganze Land, von dem in der Bibel die Rede ist, dem jüdischen Volk zugedacht hat.
Erfreulicherweise gibt es auch immer mehr Christen, die Gott und Sein Wort wirklich ernst nehmen und die ebenfalls glauben, dass alles, was Er sagt, auch so gemeint ist. Diese Christen verstehen auch, dass, wenn Gott „Israel“ sagt, Er damit nicht „die Gemeinde“ meint. Ich habe den Eindruck, dass diese Grundüberzeugungen in Bezug auf das Wort Gottes diese beiden Gruppen von Menschen vereinen wird.
Gott wird die Söhne Zions erwecken gegen die Söhne Griechenlands. Dieser Konflikt entfaltet sich bereits vor unseren Augen. Die Frage ist, auf welcher Seite Sie stehen. Sind Sie ein Sohn Zions oder ein Sohn Griechenlands? Danken Sie Gott, wenn Sie zu den Söhnen Zions gehören, aber denken Sie daran, dass Sie sehr viel Widerstand zu erwarten haben. Dies kann soweit gehen, dass man Ihre Aussagen verdreht, Sie mit falschen Anschuldigungen konfrontiert und in den Medien so negativ über Sie berichtet, wie man es über Israel tut. Sie werden es vielleicht mit allen möglichen falschen Anschuldigungen gegen Sie zu tun bekommen, denn es gibt nur eine Gruppe von Menschen, die Satan wirklich fürchtet, und das sind die Söhne Zions. Der bekannte Bibellehrer Johannes Facius hat einmal in einem Vortrag die Krisen angesprochen, die die Absichten Gottes zur Geburt bringen, und ich kann nur sagen, dass wir genau das in Israel erleben. Der Druck ist enorm – aber genau das bringt die Söhne Zions hervor.
Ein dorniges Umfeld
Ein weiterer abschließender Gedanke: Der Prophet Hosea hat dem Volk Israel gesagt, sie sollen den harten Boden aufbrechen und nicht unter die Dornen säen. Damit man die Dornen loswird, muss man den harten Boden umpflügen, d.h., man muss ihn aufgraben und die Dornen ausreißen. Jesus hat gesagt, dass wir, wenn wir die Dornen nicht entfernen, den Samen zwar in den guten Boden säen können, die Dornen jedoch aufgehen und die gute Saat vernichten werden. Genau so verhält es sich mit den heutigen Evangelisations-„Methoden“. Dabei wird oftmals zwischen die Dornen gesät, und deshalb gibt es sehr wenig bleibende Frucht.
Ein sehr bekannter südamerikanischer Evangelist hat die Resultate seiner evangelistischen Einsätze untersuchen lassen. Man hat herausgefunden, dass lediglich drei Prozent der Neubekehrten wirklich im Glauben bleiben. Bei einer Selbstanalyse der Billy Graham Organisation ergaben die Untersuchungen fünf Prozent. Was ist der Grund hierfür? Es wird unter die Dornen gesät, und diese ersticken dann das neue Leben, so dass nur sehr wenig bleibende Frucht zu sehen ist.
Im Fall von Charles Finney hingegen ist geschätzt worden, dass ca. 80% der Neubekehrten gläubig geblieben sind. Warum gibt es diesen immensen Unterschied? Die Antwort lautet: Finney hat bei seinen Veranstaltungen zunächst den harten Boden aufgebrochen, indem er Buße gepredigt hat. Für ihn war Buße einer der wichtigsten Aspekte. Dasselbe trifft z.B. auf Wesley zu. Das heißt also, dass man zuerst die Dornen ausreißen muss, bevor man den Samen sät. Es gibt keinen echten Glauben ohne Umkehr. Nirgends im Neuen Testament wird Glaube ohne vorherige Umkehr gepredigt. Johannes der Täufer trat auf, um Jesus den Weg zu bereiten. Die Botschaft des Johannes war ganz klar: Tut Buße. Mit anderen Worten: Reißt die Dornen aus. Und was waren die erste Worte, die Jesus öffentlich predigte? In Matthäus 4,17 finden wir die Antwort:
„Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen!“
Er hat nie gesagt, dass Menschen gläubig werden sollen, ohne zunächst Buße zu tun. Gegen Ende seines Dienstes, als er die Apostel aussandte, sagte er zu ihnen, dass in der ganzen Welt Buße und Umkehr gepredigt werden müsse. Buße zu tun ist von größter Wichtigkeit, denn ohne Buße gibt es keine Vergebung. An Pfingsten, als Tausende von Juden zusammengekommen waren und den Apostel Petrus fragten, was sie tun sollen, sagte er, sie sollen Buße tun und sich dann taufen lassen. In Apostelgeschichte 17 wird davon berichtet, wie den Einwohnern von Athen die Botschaft des Paulus mitgeteilt wird. Seine Predigt war, dass Gott allen Menschen überall gebietet, dass sie Buße tun sollen. Damit ist jeder einzelne Mensch an jedem Ort der Erde gemeint. Alle Menschen haben von Gott das Gebot erhalten, Buße zu tun. In Apostelgeschichte 20,20-21 fasst Paulus seine eigene Botschaft zusammen und sagt:
„... wie ich nichts zurückgehalten habe von dem, was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern, da ich sowohl Juden als auch Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugte.“
Persönliche Konsequenzen
Den Menschen zu sagen, sie sollen an das Evangelium glauben, ohne sie darauf hinzuweisen, dass sie zunächst Buße tun und sich bekehren müssen, ist Verführung. Dies bringt sie auf einen Weg, der in die Irre führt. Weil viele Menschen ein falsches Evangelium gepredigt bekommen und angenommen haben, gibt es in der Gemeinde Jesu heutzutage so viel Verführung. Viele junge Christen haben nämlich geglaubt, dass sie gerettet werden könnten, ohne zunächst Buße zu tun und umzukehren. Was wir heute brauchen, ist eine Extradosis Umkehr und Buße.
Geht es Ihnen vielleicht auch so, dass Sie mit dem Maßstab der Welt infiziert worden sind, und dass Sie sich an ihm statt an der Bibel orientiert haben? Gehören Sie auch zu den Leuten, die aus Menschenfurcht einen leichten Weg zu Gott gesucht haben? Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass es keinen leichten Weg gibt. Ist auch Ihr Denken vielleicht vom Humanismus beeinflusst, und haben auch Sie vielleicht nicht vollkommen die Normen des Wortes Gottes akzeptiert? Vielleicht sind die Normen, nach denen Sie leben, ja ein Gemisch aus Gottes Wort und Humanismus? Tatsache ist: Sie müssen sich für das Eine oder das Andere entscheiden, denn Sie können nicht zwei Herren dienen.
Wenn Ihnen nun bewusst geworden ist, dass Ihre Hingabe an Jesus nicht vollständig war, dass Sie dem Wort Gottes nicht vollständig Folge geleistet haben und dass Sie den Einflüssen des Humanismus erlegen sind, dann ist jetzt der Moment, Buße zu tun.
Unser Denken muss verändert werden. Genau das ist die grundlegende Bedeutung von Buße. Wir müssen damit beginnen, auf eine andere Art und Weise zu denken. Wenn Ihnen klar geworden ist, dass Sie Ihre Gedankenwelt vom Humanismus reinigen müssen, weil Sie verführt worden sind, dann sollten Sie dies tun. Wenn Sie erkennen, dass Sie zum Teil im Licht, zum Teil in der Finsternis gewandelt sind und der irrigen Versuchung erlegen sind, Süßes und Bitteres, Licht und Finsternis, Gutes und Böses vermischen zu wollen, dann sollten Sie sich bewusst davon lösen.
Buße zu tun hat nichts mit Gefühlen zu tun, sondern mit einer klaren Willensentscheidung. Wenn Sie entschlossen sind, zu Gott umzukehren, Buße zu tun, und Ihr Denken zu ändern und von Gott erneuern zu lassen, dann sprechen Sie das nachfolgende Gebet:
„Herr Jesus Christus, ich glaube, dass Du der Sohn Gottes und der einzige Weg zum Vater bist. Ich glaube, dass Du am Kreuz für meine Sünden gestorben und wieder von den Toten auferstanden bist. Durch Deinen Tod am Kreuz hast Du es möglich gemacht, dass mir die Sünden vergeben werden. Herr Jesus, Du kennst die Sünden, die jetzt auf meinem Herzen lasten. Du weißt, wo ich deine Normen missachtet habe, und wo ich andere Autoritäten als Dein Wort akzeptiert habe. Herr, ich bekenne dies als Sünde. Ich bitte Dich jetzt um Vergebung, und dass Du mein Herz mit Deinem kostbaren Blut reinigst. Ich bitte Dich, dass Du mir von heute an die Kraft gibst, gemäß Deines Wortes zu leben. Herr, ich weiß, dass ich dies nicht aus eigener Kraft kann, aber ich vertraue Dir, dass Du mir dazu die Gnade und die Kraft gibst. Auf dieser Grundlage, Herr Jesus, nehme ich jetzt Deine Vergebung an, und ich danke Dir und preise Dich dafür. Nimm mich so an, wie ich bin, und ändere mich so, wie Du mich haben willst, nach Deinem Herzen und zu Deiner Ehre. Amen.“